Bewußtheit und Handlung : : zur Grundlegung der Handlungsphilosophie / / Frank Witzleben.

Der Übergang vom Verhältnisbewußtsein zum Selbstbewußtsein kann unmöglich nur vom Verhältnisbewußtsein aus gedacht werden, weil wir uns eine Welt, in der das Bewubtsein unserer selbst verteilt ist auf die Dimensionen der Handlung vor deren Zentrierung in uns, gar nicht vorstellen können. Jedes...

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Bibliographic Details
Superior document:Fichte-Studien-Supplementa ; volume 9
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Amsterdam : : Brill,, 1997.
Year of Publication:1997
Language:German
Series:Fichte Studien. Supplementa ; volume 9.
Physical Description:1 online resource (xvii, 246 pages).
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Description
Summary:Der Übergang vom Verhältnisbewußtsein zum Selbstbewußtsein kann unmöglich nur vom Verhältnisbewußtsein aus gedacht werden, weil wir uns eine Welt, in der das Bewubtsein unserer selbst verteilt ist auf die Dimensionen der Handlung vor deren Zentrierung in uns, gar nicht vorstellen können. Jedes Tableau der Handlungsmöglichkeiten, so abstrakt es auch abgefaßt sein mag, ist gebunden an Vorstellungen möglicher Handlungssubjekte, denen wir Handlungsmöglichkeiten zuschreiben. Handlungstheorie ist daher notwendig Reflexion unserer Praxis, in der wir uns selbst als Selbstbewußtsein erfahren, das seinem Verhältnisbewubtsein enthoben ist, ohne dieses dadurch selbst schon aufzuheben zu können. Daß uns Freiheit im Handeln unaufhebbar prekär und problematisch bleiben mub, ist die Grundvoraussetzung dafür, dab wir Handlungstheorien historisch und bereichsbezogen ständig neu entwerfen müssen. Das Verhältnis von Handlungsphilosophie zu Handlungstheorien kann daher so gefaßt werden, daß Handlungsphilosophie die Grundbegrifflichkeit in kritischer Absicht bereitstellt, die den bereichsorientierten, mehr oder weniger deskriptiven Handlungstheorien abgehen muß. Dazu muß die ontologische Differenz von Handlung und Interpretation methodologisch ernst genommen werden. Die radikale Andersheit der hier zu begründenden Konzeption liegt vor allem in der Ansicht, daß Handlungen nicht als isolierbare Ereignis-Entitäten aufgefaßt werden können, die gegenüber der »Welt der Tatsachen des Bewußtseins« eine kausale, d.h. von der Welt des Bewußtseins abgetrennte Rolle übernehmen.
Bibliography:Includes bibliographical references (pages [223]-235) and indexes.
ISBN:9004664726
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Frank Witzleben.