Der monolinguale Habitus der multilingualen Schule / Ingrid Gogolin

Der durch Migrationen hervorgerufene sprachliche und kulturelle Wandel der Gesellschaft ist unübersehbar und unüberhörbar. Die Frage aber, welche Herausforderungen dem Bildungswesen hieraus erwachsen und wie dieses sie lösen kann, findet in der Pädagogik im allgemeinen recht wenig Beachtung. Di...

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Bibliographic Details
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Year of Publication:2008
Edition:2nd, Revised ed.
Language:German
Series:Internationale Hochschulschriften 101
Physical Description:1 online resource (368 p.)
Notes:[unveränderte Auflage]
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520 |a Der durch Migrationen hervorgerufene sprachliche und kulturelle Wandel der Gesellschaft ist unübersehbar und unüberhörbar. Die Frage aber, welche Herausforderungen dem Bildungswesen hieraus erwachsen und wie dieses sie lösen kann, findet in der Pädagogik im allgemeinen recht wenig Beachtung. Die zentrale These dieser Studie lautet, daß das nationalstaatlich verfaßte deutsche Bildungswesen im 19. Jahrhundert ein monolinguales Selbstverständnis herausbildete. Dieses Selbstverständnis regiert die Schule bis heute - und zwar um so sicherer, als der Vorgang seiner Herausbildung selbst im Vergessen versunken ist. Unter den Umständen wachsender Pluralität in der Schülerschaft aber, die sich als Konsequenz der Migration für Bildung und Erziehung eingestellt hat, erweist sich dieses Selbstverständnis mehr und mehr als dysfunktional: Es begrenzt die Kompetenzen, die zur Bewältigung der Komplexität schulischer Arbeit unter den Umständen sprachlicher Vielfalt nötig sind. Die Untersuchung konzentriert sich auf Entwicklung, Wandlung und jetzige Erscheinungsformen der monolingualen Orientierung im Lehrberuf. Im Kern steht die Frage, wie es zur "Vernatürlichung" der Vorstellung kam, daß die Schule einsprachig organisiert sein müsse, daß sich Bildung am besten im Medium einer einzigen Sprache vollziehe und daß die Entfaltung von Einsprachigkeit in der Nationalsprache der ganze Zweck der Bildung sei. Vorgestellt werden außerdem die Sicht- und Handlungsweisen heutiger Lehrerinnen und Lehrer, die alltäglich vor der Aufgabe stehen, eine vielsprachige und kulturell heterogene Schülerschaft zu unterrichten. 
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545 0 |8 1\u  |a Dr. Ingrid Gogolin ist Professorin für International Vergleichende und Interkulturelle Bildungsforschung an der Universität Hamburg und eine der Leiterinnen der Forschungsgruppe DivER (Diversity in Education Research; www.diver.uni-hamburg.de) der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind angesiedelt im Bereich der Migrationsforschung in der Erziehungswissenschaft, und zwar mit Fokus auf Folgen der sprachlichen und kulturellen Heterogenität für Entwicklung, Erziehung und Bildung. Sie war Koordinatorin des DFG-Forschungsschwerpunkts ,Folgen der Arbeitsmigration für Bildung und Erziehung' (gefördert 1993-1999), des Modellprogramms ,Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund FörMig' (gefördert 2003 bis 2010), des EU-7th-Framework-Projekts ,Educational Research Quality Indicators' (gefördert 2008-2011), ferner Ko-Koordinatorin des Landesexzellenzclusters ,LiMA - Linguistic Diversity Management in Urban Areas' der Universität Hamburg. Aktuell ist sie Koordinatorin des bundesweiten Forschungsschwerpunkts ,Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit' (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bis 2020; www.kombi-hamburg.de). Mit ihrem Team unterstützt sie 14 Projekte, die im Schwerpunkt gefördert werden. Zudem leitet sie das Forschungsprojekt ,Mehrsprachigkeitsentwicklung im Zeitverlauf (MEZ; www.mez.uni-hamburg.de)', in dem nach Bedingungen für eine erfolgreiche Mehrsprachigkeitsentwicklung gesucht wird. Im Jahr 2013 hat sie den Titel eines Dr. phil. honoris causa von der Technischen Universität Dortmund verliehen bekommen. Im Jahr 2017 verlieh ihr die Universität Athen den Titel eines Dr. phil. honoris causa. 
505 0 |a VORWORT EINLEITUNG ERSTES KAPITEL Sprachliche Pluralisierung der Schule als Aspekt einer »kulturellen Modernisierung«. Einführende Betrachtung »Das Bildungswesen der Zukunft« Migrationen, ethnische Differenzierung, Modemisierung Sprachliche Pluralisierung in der »modernen Schule« Allgemeine sprachliche Bildung Die sprachliche Lage der heutigen Schule Forschung über Lehrerarbeit Monolingualer Habitus Abschnitte und Abbildungen ZWEITES KAPITEL Erster heuristischer Abschnitt: »Zu Natur gewordene Geschichte« - Über die Grundlegung des monolingualen Habitus der Lehrerschaft In groben Strichen: Die Karriere des Deutschen im Bildungswesen des 19. Jahrhunderts Erste Station: Deutsch im Vormärz »Hebel der Modernisierung« »Die naturgemäße Methode« »Das ausländische Idiom« »Die trennenden Unterschiede beseitigt« »Das Hochdeutsche zu lehren« »Der Schwerpunkt liegt aber eben im Deutschen« - Veranschaulichung an Robert Heinrich Hieckes Konzept vom deutschen Unterricht »Lectüre« »Deutsche Grammatik« »Aufsatzlehre« »Tiefes Wissen« Das Vorbild des Lehrers Zweite Station: »Deutsche Bildung« im Kaiserreich - Hebel der Restauration »Das Leben war ihm immer das erste, und das Denken das zweite« »Endlich die Deutschheit« - Abkehr von formaler Bildung »Der deutsche Michel« - Werterziehung als sprachliche Bildung »Der einigende Boden« - Strukturelle Konsequenz »Der Sieg des Naturverfahrens« - Didaktische, methodische Konsequenzen »Nicht länger vom Mutterboden getrennt« - Fremdwörter, Fremdsprachen, Mundart »Der Lehrer als Sprachgärtner« »An den Polen wird ein gutes Werk vollzogen« - Utraquistische Schulen »Die Länge des Weges vom Wollen zum Vollbringen«- Noch kurz von der ersten Deutschdidaktik in der ERD Vergessen der Geschichte DRITTES KAPITEL Zweiter heuristischer Abschnitt: »Der Konsens über den Sinn der Praktiken und der Welt« -Geäußerte pädagogische Meinung über die »multilinguale Schule« Die »Welt des Alltagsverstands« 108 Erste Abbildung: »Herrschende Redeart« über die multilinguale Schule »Spekulative Prämissen« - die Konstruktion der Skalen Sätze über die »multilinguale Schule« Erprobung des Instruments Ergebnisse der Befragung: Wie Hamburger Lehrerinnen und Lehrer die »multilinguale Schule« sehen Kennzeichen der Stichprobe Der Trend: Auf die »multilinguale Schule« eingestellt Zusammenhänge Verleugneter monolingualer Habitus oder »multilingualer Zeitgeist«? Zweite Abbildung: Pädagogischer Alltagsverstand vom Begriff »Zweisprachigkeit« »Allgemeines« und »spezielles pädagogisches« Verständnis von Zweisprachigkeit- zur Methode der Untersuchung Erhebung und Stichprobe »Allgemeines Verständnis« von Zweisprachigkeit: Einträge in allgemeine Nachschlagewerke »Das Nebeneinander verschiedener Sprachen« »Pädagogisches Verständnis« von Zweisprachigkeit - Pädagogische Nachschlagewerke Pädagogisches Verständnis laut Lexika: Bewertung, Behandlung von Zweisprachigkeit Die Ansichten pädagogisch Gebildeter über Zweisprachigkeit Konstruktion des »Wörterbuchs« Was »Zweisprachigkeit« den Gefragten bedeutet - Im Studium Zum »Räumlichen«: wenige Antworten Im Schwergewicht: Individuelle Zweisprachigkeit »Im alltäglichen Leben« Zweisprachigkeit nach der Ansicht Studierender Was praktische Erfahrung ausmacht Bereit und nicht bereit? VIERTES KAPITEL Letzter heuristischer Abschnitt: »Die Praxis ist der Ort« Näherung an den sprachlichen Habitus der Lehrerschaft einer Schule Im Schulfall Porträt: »Die Faberschule« Schulgeschichte Das schulische Umfeld heute Die Schülerschaft Pädagogisches Personal Vielsprachigkeit und das »Interkulturelle« Von außen betrachtet Bei der Arbeit gesehen und gefragt: Lehrerinnen und Lehrer Zunächst: zur Methode Gestalten des sprachlichen Habitus Besprochene Themen Themenmatrix Geäußerte Haltungen »In meiner Klasse gibt es ... « - Gesprächseröffnungen »Die einzige Sprache« »Das verhindert eine Spracherziehung« »Wenn ich meiner Vision Ausdruck gebe« »Das sind so die Gegebenheiten« »Die ausländischen Kinder hier« Schlüssel und Riegel Der Konsens über die Funktionen von Sprachen in der Schule »Wenn sie sich gegenseitig helfen« »In erster Linie das Klima« »Wenn richtig gearbeitet wird« Der Konsens über die Möglichkeiten von Lehrerinnen und Lehrern »Und da fehlt es mir einfach« »Kleinschrittig vorgehen« Die Strategien der Bewältigung von Komplexität BEMERKUNGEN ZUM SCHLUSS Großstadt, Grundschule Habitus in Praxis »Auf die Innovationskraft der Lehrer gesetzt« Verzeichnis der Literatur Anhänge I. ZUM ZWEITEN HEURISTISCHEN ABSCHNITT, ERSTE ABBILDUNG Anhang 1: Fragebogen »Einstellungen zur multilingualen Schule« Anhang 2: Statistische Verfahren, ergänzende Tabellen (Ulrike Popp) II. ZUM ZWEITEN HEURISTISCHEN ABSCHNITT, ZWEITE ABBILDUNG Anhang A: Übersicht über die untersuchten allgemeinen Lexika und Nachschlagewerke Anhang B: Übersicht über die untersuchten allgemeinen Lexika und Nachschlagewerke, editiert vor 1945 Anhang C: Übersicht über die untersuchten pädagogischen Lexika und Nachschlagewerke Anhang D: Beispiele für TEXTPACK-Routinen Anhang E: Wörterbuch »Zweisprachigkeit«, Studierende der Erziehungswissenschaft und Lehrkräfte Anhang F: Vergleich der Inhalte: Studierende, Lehrkräfte III. ZUM LETZTEN HEURISTISCHEN ABSCHNITT Anhang I: Beispiel einer Transkription nach der Originalversion (Auszug) 
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