Kirchenverwaltung und Landesherrschaft : : Kirchenordnendes Handeln in der Landgrafschaft Hessen-Kassel im 17. Jahrhundert.

Wie ließ sich die Kirche nicht nur konfessions-, sondern auch territorialpolitisch in den Dienst des Landesherrn nehmen? Wie waren die Ebenen von Landes- und Kirchenverwaltung miteinander verbunden und wie lief die Kommunikation zwischen ihnen ab? Wie manifestierte sich die lokale Vermittlung territ...

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Bibliographic Details
Superior document:Schriften zur politischen Kommunikation. ; v.26
:
Place / Publishing House:Gottingen : : Vandenhoeck & Ruprecht,, 2020.
©2020.
Year of Publication:2020
Edition:1st ed.
Language:German
Series:Schriften zur politischen Kommunikation.
Physical Description:1 online resource (725 pages)
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Table of Contents:
  • Intro
  • Title Page
  • Copyright
  • Table of Contents
  • Body
  • Vorwort
  • Vorbemerkung
  • Kapitel I: Einleitung
  • A) Fragestellung: Herrschaftsvermittlung, Normimplementation, Kommunikationspraxis
  • B) Zum Forschungsstand und Untersuchungsraum
  • 1. (Kirchen-) Verwaltung als Gegenstand historischer Forschung
  • 2. Die territoriale und kirchliche Entwicklung der Landgrafschaft Hessen (-Kassel) von Philipp dem Großmütigen bis ins 17. Jahrhundert
  • Philipp der Großmütige, reformatorische Grundentscheidungen und die Teilung der hessischen Lande
  • Die gesamthessischen Generalsynoden und die wachsenden konfessionellen Spannungen zwischen den hessischen Landgrafen
  • Das Vermächtnis Wilhelms IV. von Hessen-Kassel und der Regierungsantritt seines Sohnes Moritz des Gelehrten
  • Die Einführung der reformierten "Verbesserungspunkte" in Hessen-Kassel
  • Hessen-Kassel am Abgrund: Der Konflikt mit Hessen-Darmstadt und das Überleben im und nach dem Dreißigjährigen Krieg
  • 3. Die räumliche und organisatorische Gliederung der Kirchenverwaltung in der Landgrafschaft Hessen-Kassel im Untersuchungszeitraum
  • a) Superintendenturen
  • b) Metropolitane, Klassen und Klassenkonvente
  • c) Konsistorium
  • Kapitel II: Die Superintendenten und ihre Diensttagebücher
  • A) Leben und Amt der Superintendenten
  • Quellenwert und Funktion ihrer Diensttagebücher
  • 1. Paul Stein (amtierte von Oktober 1622 bis November 1634)
  • a) Leben und Amt
  • b) Diensttagebuch
  • 2. Theophil Neuberger (amtierte von Dezember 1634 bis Januar 1656)
  • a) Leben und Amt
  • b) Diensttagebuch
  • 3. Johannes Hütterodt (amtierte von November 1638 bis September 1672)
  • a) Leben und Amt
  • b) Diensttagebuch
  • 4. Das Diensttagebuch Johann Heinrich Stöckenius' (amtierte von 1658 bis 1684)
  • B) Wahl, Bestätigung und Amtseinführung der Superintendenten.
  • 1. Das Rücktrittsgesuch des Eschweger Superintendenten Georg Reinmann (1621) und die Nachfolgekontroverse um Hermann Fabronius (1623)
  • 2. Die Wahl zum Superintendenten des Bezirks Rotenburg 1634 und die nicht erfolgte landesherrliche Konfirmation Johannes Hütterodts
  • 3. Fazit: Das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Landesherr und Superintendenten
  • C) Aufgabenspektrum und Kommunikationsstrategien
  • 1. Die Gravamina der bei der Superintendentenwahl versammelten Pfarrerschaft als Panorama kirchenadministrativ relevanter Problemlagen
  • 2. Kommunikationsstrukturen und -strategien, die dafür genutzten Formen kirchlichen Verwaltungsschrifttums sowie individueller Arbeitsorganisation und der Wert der "Repositur"
  • Post vom Superintendenten: Geistliche Verteilmechanismen
  • "Kopialbücher" als Instrumente der Wissenssicherung
  • Kontinuität über Jahrhunderte bei der Besetzung der Pfarrstellen im Hochstift Hersfeld
  • Der Anlass bestimmt die Form: aufgabenbezogene Strukturierung der Schriftlichkeit
  • Inhalt und Wichtigkeit der Repositur
  • 3. Visitationen und Visitationsberichte: Ordnungssicherung und Informationsbeschaffung
  • a) Themen und Durchführung der Visitationen
  • b) Die Rechnungen über das Visitiergeld als Spiegel der Visitationspraxis
  • c) Die Kooperation der Superintendenten in Rotenburg und Kassel - Der Fall Lüderbach
  • d) Das Verhältnis von Kirchenvisitation und Landesvisitation
  • 4. Seelsorgliche Erwägungen und geistliche Schriftstellerei
  • Kapitel III: Der geistliche Apparat vor Ort
  • A) Pfarrer, Metropolitane, Schulmeister und Opfermänner
  • 1. Herkunft und Berufung, Eignung und konfessionelle Unbedenklichkeit
  • a) Sprachfehler im Pfarramt
  • b) Das Verhältnis der Gemeinden zu ihren Pfarrern und Opfermännern
  • c) Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
  • 2. Diener mehrerer Herren: Oboedienzkonflikte und ihre Auswirkungen im kirchenorganisatorischen Alltag
  • Patronat und Kirchenbaulast: Die Auseinandersetzungen um die Pfarrbesetzung und den Pfarrhausbau in der Deutschordenspfarrei Felsberg
  • 3. Ihre lokale Eingebundenheit und die Vorbildrolle der Geistlichen
  • "Salz der Erde" und "Licht der Welt" - Die Ausschreiben des Superintendenten Neuberger
  • B) Die Gemeinde als politische und kirchliche Organisationseinheit
  • 1. Der Aufbau der politischen und kirchlichen Gemeinde in Stadt und Dorf - Identitäten und Inkompatibilitäten
  • Schultheiß und Kirchensenior - Die Absetzung des Frankershausener Schultheißen als Kirchensenior durch den Ortspfarrer 1657
  • 2. Hospitäler, Siechen- und Sondersiechenhäuser - Die Oberaufsicht der Superintendenten und ihre Vertretung durch die Ortspfarrer
  • C) Gotteskasten, Einkünfte, Stiftungen, Obligationen - die Kirche als regionaler Wirtschaftsfaktor und die Finanzierung ihrer Aufgaben
  • 1. Allgemeine Prinzipien der kirchlichen Vermögensverwaltung und ihre Anwendung: Die Ordnung des kirchlichen Finanzwesens vor Ort, Rechnungskontrolle als landeshoheitliche Aufgabe und die Erfassung und Sicherung der kirchlichen Einkünfte
  • 2. Stadt und Superintendent im Streit um den Lehenschreiber zu Lichtenau
  • 3. Die Aufsicht der Superintendenten über die ad pios usus errichteten Stiftungen
  • 4. Supplikationen um Schuldenerlass und Zinsermäßigung und der Umgang der Superintendenten damit
  • D) Alltagsgeschäft: Der Umgang der kirchlichen Institutionen mit den Herausforderungen ihrer Zeit
  • 1. Die Aufrechterhaltung der Eheordnung Die Soldaten und die Frauen: Heiratserlaubnis für Fremde und Erlaubnis zur Wiederheirat für Frauen umgekommener, entlaufener oder nachrichtenlos im Krieg verschollener Männer.
  • 2. "Abergläubische, aus dem Papsttum noch herrührende" Bräuche und adlige Trauerriten
  • 3. Beispiele für unterschiedliche Umgangsweisen mit magischen Praktiken und darauf gerichteten Vorwürfen
  • Kapitel IV: Der Kasseler Superintendent als kommunikative Schaltstelle zwischen Landesherr, Pfarrerschaft und Bevölkerung
  • A) Die Kanzel als Sprachrohr
  • 1. Die Kanzelverkündung der Abdankung Landgraf Moritzʼ und des Regierungsantritts seines Sohnes Wilhelm V. (1627)
  • 2. Geistliche Kommunikation im Kontext des Dreißigjährigen Krieges
  • a) Anlassbezogene Gebete und Gottesdienste Gebet für das Gelingen der Reise des Landgrafen an den Kaiserhof nach Prag (April 1628)
  • Wie der Leipziger Konvent den "gemeinden in ihr christlich gebet anzubefehlen" (Februar 1631)
  • Wie "bey itziegen leufften im offentlichen kirchengebet, zu vorderst keiserlicher majestät, undt dan auch anderer christlicher potentaten gedacht werden solle" (August 1631)
  • Dankgottesdienst für den schwedischen Sieg bei Breitenfeld (September 1631)
  • b) Die Ansetzung außerordentlicher Fast-, Buß- und Bettage
  • B) Kommunikationsdrehscheibe Schreibtisch
  • 1. Die Umwidmung der Marburger Stipendiatengelder auf die neu zu errichtende Hohe Schule Kassel und das Auskunftsersuchen des Superintendenten an die Präsentationsstädte (1628)
  • 2. Angst geht um - Die Auswirkungen des Restitutionsedikts auf lokaler Ebene
  • C) Die beratende Tätigkeit des Kasseler Predigerministeriums in geistlich-politischen Angelegenheiten
  • 1. Stellungnahmen zum Schicksal der Reformierten im Reich
  • a) Das Bedenken zur Bedrängnis der Reformierten in der Grafschaft Nassau-Siegen (1628)
  • b) Das Bedenken zur beabsichtigten Wiedereinführung der lutherischen Kirchenordnung in der Grafschaft Sayn-Wittgenstein (1629).
  • 2. Die Stellungnahme zu den Gravamina der hessischen Ritterschaft von 1640 bezüglich der Forderung nach Zulassung lutherischer Hausgottesdienste und der Abschaffung als übermäßig empfundener Kasualiengebühren
  • D) Recht und Ordnung
  • 1. Die Entstehung und Verbreitung der Presbyterialordung von 1630 und der Widerstand des Adels gegen diese "Neuerung"
  • 2. Die Entstehung landesherrlicher Ordnungen im Spannungsfeld zwischen Zwang zur Seligkeit und Realismus
  • a) Der diskursive Entstehungsprozess der Feiertagsordnung vom 20. Juli 1642
  • b) Neubergers Bedenken zu einer umfassenden "Newen Ordnung" und sein Entwurf einer neuen Fluchordnung im Spiegel seines Buches "Zungenzaum". Zwischen Kooperation und Konflikt: Die Zusammenarbeit zwischen weltlicher und geistlicher Obrigkeit
  • Kapitel V: Das ius episcopale als Mittel territorialer und konfessioneller Selbstbehauptung
  • A) Der Konflikt um die Zugehörigkeit von Ort und Kirche Züschen zwischen der Grafschaft Waldeck und der Landgrafschaft Hessen-Kassel
  • Die Genese des Konflikts
  • Das Zusteuern auf den Höhepunkt des Konflikts und dessen konfessioneller Hintergrund
  • Die Introduktion des Pfarrers Hermann Gerhard durch Hessen-Kassel 1622
  • Die Introduktion des Pfarrers Georg Thonius durch Hessen-Kassel 1625
  • Machtdemonstrationen, Denkanstöße und die Reaktion der Betroffenen
  • Hessische Eigenmächtigkeiten und die Langzeitwirkung von Gewalt
  • B) Die Ganerbschaft Treffurt und das umstrittene Recht zur Landesvisitation
  • C) Wessen das Land, dessen der Glaube - Das Reichshofratsurteil von 1623/1626 und seine Konsequenzen für das politische und konfessionelle Gefüge Hessen-Kassels
  • 1. Die Huldigung der Pfarrer gegenüber Hessen-Darmstadt und der Versuch, Hessen-Kassel von aller Oboedienz in den Pfandgebieten abzuschneiden.
  • 2. Die Einsetzung lutherischer Pfarrer in den niederhessischen Pfandgebieten durch Hessen-Darmstadt und die (vorzeitige) Restitution der reformierten Stelleninhaber durch Hessen-Kassel (1626-1629).