Poetik des Plunders : : Ästhetische und kulturhistorische Dimensionen unnützer Dinge im Werk Gottfried Kellers / / Kerstin Roose.

• Superior document: Literatur-Kultur-Geschlecht
• VerfasserIn: Roose, Kerstin,
• Place / Publishing House: Köln : : Böhlau Verlag,, 2022.
• Year of Publication: 2022
• Edition: 1st ed.
• Language: German
• Series: Literatur-Kultur-Geschlecht
• Physical Description: 1 online resource (296 pages)

Hausrat, Andenken, Trodel oder Abfall - die Literatur des Realismus spiegelt die veranderten Dingbeziehungen des 19. Jahrhunderts auf interessante Weise wider. In ihrer Hinwendung zu randstandigen, scheinbar unbedeutenden Dingen ist sie gleichsam innovativ und analytisch.Kerstin Roose nimmt in diesem Band die verschiedenen literarischen Phanomene des Plunders als kulturhistorische und poetologische Reflexionsfiguren im Werk Gottfried Kellers in den Blick. Sie zeigt, wie sich, beeinflusst von Prozessen der Industrialisierung und Technisierung, die Subjekt-Objekt-Beziehungen nachhaltig verandern und diese Veranderungen von der Literatur des Realismus motivisch und formalasthetisch reflektiert werden. Ihre Arbeit verdeutlicht, dass verlassliche Dingordnungen fur die Orientierung und Stabilisierung der modernen Existenz ebenso relevant wie zunehmend problematisch werden.

Table of Contents

Intro -- Title Page -- Copyright -- Table of Contents -- 1. Einführung: Zur Kulturpoetik des Plunders -- 1.1 Das 19. Jahrhundert als Säkulum der überflüssigen Dinge -- 1.2 Plunder ist nur ein Wort: Zum Verhältnis von Sprache und Dingen -- 1.3 Marginalien (be)schreiben: Literatur und Kulturtheorie -- 1.4 Dinge im Realismus -- 1.5 Plunder erzählen oder Plunder beschreiben: Narratologische Dimensionen -- 1.6 Keller, die Dinge und die Ränder: Forschungsüberblick -- 1.7 Hypothesen und Methodik -- 2. Die Bildung des Plunders: Zur Bedeutung marginalisierter Dinge im Roman Der grüne Heinrich (1854/55) -- 2.1 Der Stoff, aus dem die Kindheit ist: Frau Margret -- 2.1.1 Die Unordnung der Dinge und die Ordnung des Textes -- 2.1.2 Die Ökonomie des Marginalen -- 2.2 Ordnungen bilden: Zum Konnex von Sammeln und Entsorgen -- 2.3 Bildung aus zweiter Hand -- 2.3.1 Ästhetisierung randständiger Dinge -- 2.3.2 Zeichnungen -- 2.3.3 Bücher -- 2.4 Poetische Atrophie: München und die Entzauberung des Trödels -- 2.5 Zwischenfazit -- 3. Räume: Form- und Funktionsgeschichten des Hausrats -- 3.1 Zwischen Urväterhausrat und Plunderware: Zum zeitgenössischen Reglement ‚moderner Stubenexistenzen' -- 3.2 Schöner wohnen, schöner sterben? Interieur und Weiblichkeit: Regine -- 3.3 Unheimliche Häuser, unheimlicher Hausrat: Die Geisterseher -- 3.4 ‚Wo Menschen neben Menschen wohnen' - Mietsachen zwischen Luxus und Trödel: Die arme Baronin -- 3.5 Poetologisches Interieur: Das Sinngedicht -- 4. Zeiten: Dinge zwischen Erinnern und Vergessen -- 4.1 ‚Wir gehen bleibend fort'? Zum Bündnis von Dingen, Zeiten und Erinnerungen -- 4.2 Andenken auf der Kippe: Die zwei Uhren -- 4.3 Tradierungskrisen: Erinnern - Vergessen - Bewahren - Zerstören -- 4.3.1 Zerstören als Form der Bewahrung: Raabes Die Akten des Vogelsangs -- 4.3.2 Erinnertes Vergessen: Stifters Die Mappe meines Urgroßvaters.

4.3.3 Bewahren als Form der Zerstörung: Gerstäckers Wenn wir einmal sterben -- 4.4 Kollektive Erinnerungsdinge oder kollektiver Plunder? In einem schweizerischen Zeughause -- 5. Texturen: Materialgeschichtliche und formalästhetische Aspekte des Plunders -- 5.1 Textgewebe zwischen Struktur und Textur -- 5.2 Texte und Textil im 19. Jahrhundert -- 5.2.1 Materialgeschichtliche Verbindungen: Lumpen, Papier, Literatur -- 5.2.2 Himmlische Lumpen: Don Correa -- 5.3 Dingnarrative zwischen Überfluss und Überflüssigem -- 5.3.1 Vom Reiz alter Schachteln: Die drei gerechten Kammmacher -- 5.3.2 Textureffekte -- 6. ‚Nicht alles kann ewig dauern': Schlussbetrachtung -- Literaturverzeichnis -- Dank -- Personenregister -- Body.