Die Reformation 1517 : Zwischen Gewinn und Verlust / Cezary Lipinski, Wolfgang Brylla, Herman J. Selderhuis, Christopher B. Brown, Günter Frank, Bruce Gordon, Barbara Mahlmann-Bauer, Tarald Rasmussen, Violet Soen, Tóth Zsombor, Günther Wassilowsky, Siegrid Westphal

• HerausgeberIn: Lipinski, Cezary Prof. Dr.; Brylla, Wolfgang Dr.; Selderhuis, Herman J. Prof. Dr.; Brown, Christopher B. Prof. Dr.; Frank, Günter Dr.; Gordon, Bruce Prof. Dr.; Mahlmann-Bauer, Barbara Prof. Dr.; Rasmussen, Tarald Prof.; Soen, Violet Prof. Dr.; Zsombor, Tóth Dr.; Wassilowsky, Günther Prof. Dr. 1968-; Westphal, Siegrid Prof. Dr.
• Year of Publication: 2020
• Edition: 1st ed.
• Language: German
• Series: Refo500 academic studies ; Band 66.
• Physical Description: 1 online resource (332 pages) :; illustrations.
• Other title: Reformation Hg. Lipinski et al./Elib; Lesarten der Geschichte.; Der Mönch und das Rhinozeros /; Reformation global? /; Was es bringt, katholisch zu sein : katholische Konfessionalisierung durch die Fugger /; Neue Preussen, echte Preussen : die Stadt Thorn als Erinnerungsort der Reformation im Werk Christoph Hartknochs (1644-1687) und Samuel Luther Gerets (1730-1797) /; Reaktionen auf die Vertreibung der Sozinianer aus dem Königreich Polen-Litauen (1658-1660) im deutschen Sprachraum /; Literarische Annäherungen.; Reformationsjubiläum 1617 in Stettin : Heinrich Kielmanns Komödie Tetzelocramia /; Reformation und die mittelalterliche Tradition im Licht der didaktischen Literatur /; Warum sich Luther und der Essay schlecht vertragen? : zur Reformation aus literaturwissenschaftlicher Perspektive /; Die andere Reformation : Jan Hus und die Hussiten in der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte : August von Kotzebues "vaterländisches Schauspiel" Die Hussiten vor Naumburg' /; Prophet und Heiliger der Reformation? : konfessionelle Aspekte des Dürer-Bildes in den Romanen von Armin Stein, Rudolf Pfleiderer und Hermann Clemens Kosel /; Ricarda Huchs Lutherprojektionen /; Ästhetisch-kulturelle Verortungen.; Luther, Playmobil und Popkultur /; Martin Luther in der deutschen Erinnerungskultur /; Wider die "groben kunst vertrücker" : die Reformation und der Paradigmenwechsel in der Kunst /; biblisch gemäl und des Mahlers Peter Paul Rubens Altar Tafl : Konfessionalisierung und Kunst im Herzogtum Pfalz-Neuburg 1540-1650 /; Valentin Weigel und der Protestantismus : die Suche nach Toleranz im 16. Jahrhundert als Suche nach Gott in der Seele /; Geschlechterdiskursive Perspektivierungen.; Reformation und Geschlechterdiskurse : eine Re-Vision /; Martin Luthers Auffassung von Weiblichkeit, Körperlichkeit und Sexualität /; Noten zu einer Reformation der Sprache.; Luthers deutsches Sprachschaffen und Sprachwandel in der binnendeutschen Standardvarietät /; Das sprachliche Erbe der Lutherbibel bei Johann Arndt /
• Bibliography: Includes bibliographical references.
• ISBN: 366656481X; 3647564818
• Hierarchical level: Monograph
• Statement of Responsibility: Cezary Lipinski, Wolfgang Brylla, Herman J. Selderhuis, Christopher B. Brown, Günter Frank, Bruce Gordon, Barbara Mahlmann-Bauer, Tarald Rasmussen, Violet Soen, Tóth Zsombor, Günther Wassilowsky, Siegrid Westphal

Die Feierlichkeiten anno 2017 haben anschaulich gezeigt, in welchem Grad die Reformation immer noch an die Person Martin Luthers geknüpft wird. Gefeiert wurde der Reformator als der ultimative deutsche Held, der - der Legende nach - mit dem Satz "Hier stehe ich und ich kann nicht anders" gleich zwei bis dahin unhinterfragbare Autoritäten, die des Papstes und die des Kaisers, herausforderte, dessen Hammerschläge nicht allein die Reformation, sondern gar die Neuzeit einläuten sollten, der uns ferner als der erste moderne Mensch persönliche Freiheit schenkte und der den Namen des eigentlichen (neben Bonifatius früher und Bismarck später) Schöpfers der deutschen Nation verdiene. Seit jeher wurde dafür gesorgt, dass sich rund um den Wittenberger Theologieprofessor Mythen wie diese rank(t)en. Dabei hatte die (kirchliche) Reformation, die Luther mitprägte, neben ihren positiven auch problembehaftete Folgen. Spätestens jetzt also, aus heutiger Sicht und vor dem Hintergrund des 500. Reformationsjubiläums, muss deshalb die Frage erlaubt sein, ob man im Falle der 1517 ausgelösten Bewegung in der Tat nur von Gewinn(en), wie es meistens die Forschung des 19., aber auch teilweise 20. Jahrhunderts wollte, oder eben auch von Verlust(en) sprechen sollte.