Werkpolitik in der Antike : : Studien zu Cicero, Vergil, Horaz und Ovid / / von Cédric Scheidegger Lämmle.

Unter den verschiedenen Formen, literarische Texte zu sammeln und zu erschließen, zählt deren Gruppierung zu einem Œuvre mit Sicherheit zu den gängigsten: Das Œuvre als Summe aller Werke eines bestimmten Autors wird dabei oft an scheinbar objektivierbaren Kriterien wie Werkbestand (Gesamtwerk) oder...

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Bibliographic Details
Superior document:Zetemata
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Year of Publication:2020
Language:German
Series:Zetemata
Physical Description:1 online resource (312 p.)
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Description
Summary:Unter den verschiedenen Formen, literarische Texte zu sammeln und zu erschließen, zählt deren Gruppierung zu einem Œuvre mit Sicherheit zu den gängigsten: Das Œuvre als Summe aller Werke eines bestimmten Autors wird dabei oft an scheinbar objektivierbaren Kriterien wie Werkbestand (Gesamtwerk) oder Autorbiographie (Spätwerk, Lebenswerk) gemessen und gleichsam als selbstverständlich betrachtet. Werkpolitik in der Antike fragt demgegenüber nach den Voraussetzungen (und ebenso nach den Auswirkungen) der Orientierung am Œuvre. Die lateinische Literatur der späten Republik und des augusteischen Prinzipats erweist sich für die Genese eines emphatischen Begriffes des auktorialen Corpus als formativ: Die Umwälzungen im literarischen Betrieb dieser Epoche, nicht zuletzt die Gründung öffentlicher Bibliotheken, bedingten bei Autoren, Kritikern und Lesern eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Begründung von Werkzusammenhängen, welche die Idee des Œuvres nachhaltig prägte. In vier Studien zu Cicero, Vergil, Horaz und Ovid wird nachgezeichnet, wie sowohl innerhalb der literarischen Werke selbst wie in deren Rezeption bestimmte Vorstellungen von Lebens- und Gesamtwerk Gestalt annehmen konnten. Of the various forms of collecting and cataloguing literary texts, classification as part of an authorial œuvre is one of the most common. The notion of the œuvre is often legitimised with regard to seemingly objective criteria, such as the extent or chronology of an author’s production, and its implications are thus downplayed and glossed over. By contrast, the present study explores the specific preconditions (and repercussions) of privileged status accorded to the idea of the authorial corpus. It argues that Late Republican and Augustan Latin literature is an especially momentous time in the history of the literary œuvre. The significant changes in literary culture that this period witnessed, not least the establishment of public libraries in Rome, led to an increasing awareness of and…
ISBN:9791036555824
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: von Cédric Scheidegger Lämmle.