Lucan und der Prinzipat : : Inkonsistenz und unzuverlässiges Erzählen im "Bellum Civile" / / Nadja Kimmerle.

Lucans Bellum Civile wird traditionell als politisches Dokument mit prinzipatskritischer Tendenz gedeutet. Seit einigen Jahren sind jedoch Widersprüchlichkeiten innerhalb des Textes betont worden, die eine solch einseitige Deutung fragwürdig erscheinen lassen. Ziel dieser Arbeit ist es, die komplexe...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2015]
©2015
Year of Publication:2015
Edition:1st ed.
Language:German
Series:Millennium-Studien ; Band 53.
Physical Description:1 online resource (356 p.)
Notes:Description based upon print version of record.
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Vorwort --
Inhalt --
1. Einleitung --
2. Alexander in Lucans Bellum Civile – Kritik an Caesar und Nero? --
3. Der historische Kontext: Der Prinzipat und ‚politische‘ Meinungsäußerung --
4. Inkonsistenz und unzuverlässiges Erzählen in der Literaturtheorie --
5. Unzuverlässiges Erzählen im Bellum Civile --
6. Unzuverlässiges Erzählen im Prinzipat Neros --
7. Resümee --
Literatur --
Personenregister --
Sachregister
Summary:Lucans Bellum Civile wird traditionell als politisches Dokument mit prinzipatskritischer Tendenz gedeutet. Seit einigen Jahren sind jedoch Widersprüchlichkeiten innerhalb des Textes betont worden, die eine solch einseitige Deutung fragwürdig erscheinen lassen. Ziel dieser Arbeit ist es, die komplexe Vielschichtigkeit der Inkonsistenzen umfassend zu beschreiben und historisch auszuwerten. Hierfür werden aktuelle Konzepte unzuverlässigen Erzählens herangezogen, zu einem eigenständigen Modell modifiziert und auf das Epos angewandt. Neben dem Fokus auf das gesamte Werk werden vertieft die Figur Caesars und der libertas-Begriff untersucht. Inkonsistenzen lassen sich dabei nicht nur innerhalb der Figurendarstellung, sondern auch zwischen Erzähler- und Figurenstimmen, insbesondere aber innerhalb der Erzählerstimme konstatieren. Daher kann keine konsistente Aussage des Textes, somit keine eindeutige Beurteilung des Prinzipats und Neros ermittelt werden. Vielmehr lässt sich das Epos auf die widersprüchliche Wertewelt und Erfahrungswirklichkeit seiner Entstehungszeit beziehen. Es bietet eine monarchische Ausformung republikanischer memoria, die den Wandel in der Erinnerungskultur und die dadurch entstandene Zerrissenheit widerspiegelt.
Lucan’s Bellum Civile (Pharsalia) is traditionally read as a political critique of the Principate. However, several features of this text run counter to this interpretation. This study reexamines Lucan’s work using the model of the unreliable narrator to illuminate its portrayal of contradictory structures in Nero’s Principate. The interdisciplinary approach offers a new perspective on Lucan’s epic poem and its historical importance.
Bibliography:Includes bibliographical references and indexes.
ISBN:3110367432
3110385988
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Nadja Kimmerle.