Recht, Staat und Verwaltung im klassischen Indien / The State, the Law, and Administration in Classical India / / Bernhard Kölver.

• Author: Kölver, Bernhard
• TeilnehmendeR: Kölver, Bernhard,
• Place / Publishing House: Berlin ;, Boston : : Oldenbourg Wissenschaftsverlag, , [2009]; ©1997
• Year of Publication: 1997; 2009
• Edition: Reprint 2018
• Language: German
• Series: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien ; 30.
• Physical Description: 1 online resource (xvii, 257 p. ); ill.
• Other title: Frontmatter --; Inhalt --; Zur Einführung /; Verzeichnis der Tagungsteilnehmer --; I. Modelle --; 'Autonomous Spaces' and the Authority of the State: the Contradiction and its Resolution in Theory and Practice in Early India /; Communities, States, and 'Classical' India /; II. Konstellationen --; Early Sanskritization Origins and Development of the Kuru State /; Die Gesetze des buddhistischen Sangha als indisches Rechtssystem /; The Chronicle of a Little Kingdom --; III. Zur Natur der Rechtsquellen --; Dharmaśāstra, Custom, 'Real Law' and 'Apocryphal' Smṛtis /; IV. Materialien --; Staatliche Strukturen im Reich der Maitrakas von Valabhī /; Donations Called Deposits, or, The Malla State and Private Rituals /; The Institution of Slavery in Nepal and its Analysis Based on the Dharmaśāstras --; Six 15th- and 16th-century Deeds from Tirhut Recording the Purchase of Slaves /; V. Interpretationen --; Women, Law and the State in Classical India /; Die maṇḍala-Theorie im Artha- und Nītiśāstra /; Some Observations on the Political Functions of Copper-Plate Grants in Early Medieval India /; Überlegungen zu atavī und anderen Gruppen der Anārya-Bevölkerung im alten Indien nach Sanskritquellen /; Wortregister --; Sachregister --; Backmatter
• Bibliography: Includes bibliographical references and indexes.
• ISBN: 3486594354
• Hierarchical level: Monograph
• Statement of Responsibility: Bernhard Kölver.

Trotz seiner Beschränkung auf Recht, Staat und Verwaltung spiegelt der Band etwas von der Vielfalt der gegenwärtigen Forschung zur älteren indischen Geschichte wider. Dem hinduistischen Indien fehlt ja die indigene Historiographie. Das Gerüst aus Fakten und Ideen hat man aus disparaten Quellen zusammenzusetzen - und für lange Perioden, für ganze Regionen fehlen auch die. Man ist auf beiläufige Erwähnungen, auf Rituale, Sprachgeschichte, Dialektgeographie angewiesen. Deutlich später setzt der breite Strom der mit grossem Prestige ausgestatteten Rechts- oder Moralliteratur ein, der - wiederum beiläufig - ein in seinen Grundzügen kohärentes Bild vom Königtum, von Recht und Staat vermittelt. Dessen Realität ist jedoch immer wieder in Zweifel gezogen worden - nicht zuletzt durch die Texte selbst. Obwohl sie sich normierend geben, reden sie gelegentlich der Pluralität, den Lokaltraditionen das Wort. Die seit dem Mittelalter reichlicher fließenden inschriftlichen Quellen zeigen dann auch regional unterschiedliche Systeme - kaum verwunderlich angesichts der Ausdehnung und kulturellen Vielfalt des Subkontinents. Dazu kommen Partikularrechte einzelner religiöser Gruppen, únd die Akkulturation durch den sich ausbreitenden Hinduismus in mannigfachen Mischformen. All das dokumentiert den mühseligen Prozeß der Auseinandersetzung zwischen "Lokalbrauch" und der Begrifflichkeit der Orthodoxie.