Diplomatie und Distinktion : : Funktionen eines adligen Selbstzeugnisses der Sattelzeit / / Nadja Ackermann.

• VerfasserIn: Ackermann, Nadja
• Place / Publishing House: [s.l.] : : Böhlau,, 2020.
• Year of Publication: 2020
• Language: German
• Physical Description: 1 online resource
• Other title: Zweite Sattelzeit der Diplomatie? : Erkenntnisinteresse und Forschungskontext --; Ein Selbstzeugnis praxeologisch lesen : Methodischer Zugriff --; Jean-Pierre de Chambrier d'Oleyresʼ Journal : Studiengegenstand und Quellengrundlage --; Schreiben --; Täglich schreiben : Mehr als der Schlüssel zur moralischen Perfektion --; Disziplinierend schreiben : Die praktische Logik des Journals --; Distinguierend schreiben : Die Ökonomie der doppelten Distinktion als adliger Denkrahmen --; Agieren --; Personal agieren : Der Gesandte als personaler Fürstendiener --; Kontingent agieren : Konsequenzen der personalen Dienstkonzeption --; Risikoreich agieren : Der Fürstendienst als Risikoinvestition --; Konsolidieren --; Familiär konsolidieren --; Vertikal-familiär : Die Ausbildung der nächsten Generation für den Fürstendienst --; Horizontal-familiär : Die Einbindung der eigenen Generation in den Fürstendienst --; Symbolisch konsolidieren --; Adelig : Die Sicherung von Adelstiteln --; Ritterlich : Der Eintritt in einen Ritterorden --; Institutionell konsolidieren --; Verfehlt konsolidieren --; Schlussbetrachtungen --; Diplomatie und Distinktion : Résumé der Hauptergebnisse --; Progressiver Traditionalismus : These und Ausblick --
• ISBN: 3412519308
• Hierarchical level: Monograph
• Statement of Responsibility: Nadja Ackermann.

Was bewegte einen jungen Adligen im ausgehenden Ancien Régime dazu, in den diplomatischen Dienst einzutreten? Die vorliegende Studie analysiert ausgehend von einer praxeologischen Lektüre der mehr als 50 Tagebuchbände des preußischen Gesandten Jean-Pierre de Chambrier d'Oleyres (1753-1822) den sozialen Sinn der Diplomatie in der Sattelzeit. Sie zeigt, dass der Fürstendienst am fremden Hof zugleich der Statuspolitik des Familienverbands wie auch der Selbstpositionierung eines Adligen innerhalb der Familie diente. Angesichts sozialer und politischer Umbrüche wurde diese »Ökonomie der doppelten Distinktion« Ende des 18. Jahrhunderts nicht als obsolet betrachtet, sondern vielmehr in bisher ungekannter Weise reflektiert und perfektioniert. Innerhalb eines vormodernen Denkrahmens manifestiert sich ein modernes Subjekt, das die eigene Biografie in Zeiten des Wandels autonom zu gestalten trachtet. Indem sie Diplomatiegeschichte und Selbstzeugnisforschung zusammenführt, ermöglicht die Studie einen neuen Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen in der Sattelzeit.