Global Rights, local contexts : sozialanthropologische Analysen zu Menschenrechten von Frauen im postsozialistischen Armenien / eingereicht von Andrea Strasser-Camagni

• VerfasserIn: Strasser-Camagni, Andrea
• Place / Publishing House: 2007
• Year of Publication: 2007
• Language: German
• Classification: 73.44 - Sexualität. Geschlecht; 73.76 - Politische Ethnologie: Sonstiges; 73.71 - Recht. Normen
• Physical Description: 210 Bl.
• Notes: Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers

ger: Meine Dissertation untersucht, inwiefern der Kollaps der Sowjetunion die ideologische Landschaft für Frauen (Kuehnast/ Nechemias 2004: 4) verändert hat. In den meisten Ländern, darunter auch Armenien, kann eine aufkommende Traditionalisierung der Geschlechterrollen beobachtet werden. Dabei wird einerseits die Wichtigkeit der Familie als Grundlage für die neue, unabhängige Nation unterstrichen, andererseits auch ein Distanzierungsmerkmal zur kommunistischen Vergangenheit und ihrer geschlechteregalitären Ideologie geschaffen, die vielfach als paternalistisch und künstlich empfunden wurde. Des weiteren zeigt eine tiefer gehende Analyse des Transitionsprozesses eine geschlechtliche Arbeitsteilung der Marktökonomie, wo sich Frauen in den niedrigsten Positionen wieder finden (Kleinhandel, Markt etc.), sowie eine geschlechtliche Arbeitsteilung der politischen Arena, mit männlich dominierten formalen Strukturen (Regierung, Parteien etc.) und Frauen im neu entstandenen blühenden NGO Sektor. Meine Forschungen konzentrieren sich hierbei auf die verschiedenen Strategien und Aspekte von Agency, wie lokale NGO Aktivistinnen globale Frauenrechtsdiskurse aufnehmen, sie transformieren und politischen Handlungsspielraum schaffen. Auf der Alltagsebene erforsche ich in vorliegender Arbeit, welche Konzepte von Menschenrechten von Frauen entworfen werden und welche lokalen Strategien zur Verbesserung der Lage einzelner Frauen zur Anwendung kommen.<br />

eng: My PhD thesis explores how the collapse of the Soviet Union significantly changed the ideological landscape for women (Kuehnast/ Nechemias 2004: 4). In most of the countries, including Armenia, an emerging traditionalisation of gender roles can be observed to different degrees, stressing the importance of the family as a foundation for the newly independent nation, and serving as a means to distance themselves from the communist past with its gender egalitarian policies, perceived as artificial and paternalistic. Furthermore, a thorough examination of the transition process shows a gendered division of labor in the market economy, with women finding themselves in the lowest positions (like small business, bazaar merchants etc.), a gendered division of labor in the political arena, with men dominating formal government structures, and women appearing overwhelmingly in the new mushrooming NGO sector. Thereby, my research focuses mainly on the different strategies how global womens human rights discourses are shaped and appropriated by local activists, and how womens human rights are conceptualized, experienced and implemented on a daily local level.<br />