Untersuchungen zur Syntax in oberdeutschen Drucken des 16. - 18. Jahrhunderts / von Thomas Brooks

ger: Die Dissertation beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Reihe von syntaktischen Aspekten im geschriebenen Deutsch der Zeit von 1520 bis 1765. Die Analyse basiert auf einem umfangreichen Korpus gedruckter Quellen, der Großteil davon stammt aus dem katholischen Süden des deutschen Sprachgebi...

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書誌詳細
VerfasserIn:
Place / Publishing House:2003
出版年:2003
言語:German
主題:
物理的記述:253 Bl.; graph. Darst.
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要約:ger: Die Dissertation beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Reihe von syntaktischen Aspekten im geschriebenen Deutsch der Zeit von 1520 bis 1765. Die Analyse basiert auf einem umfangreichen Korpus gedruckter Quellen, der Großteil davon stammt aus dem katholischen Süden des deutschen Sprachgebietes (Österreich und Bayern). Diesem Hauptkorpus ist ein Nebenkorpus von 14 ostmitteldeutschen Drucken (Sachsen, Thüringen etc.) beigestellt. Der ostmitteldeutsche Raum wird in der Forschung als Geburtsort des modernen Schriftdeutsch betrachtet, während der katholische Süden zumeist als rückständig und konservativ im Schreibverhalten angesehen wird. Ein Hauptziel der Dissertation ist es herauszufinden, inwiefern diese Sicht von den historischen Quellen her tatsächlich bestätigt wird. Folgende Bereiche der Syntax wurden untersucht: Komplexität, das erweiterte Partizipial- und Adjektivattribut, Satzrahmen, Subjunktionen, tun-Periphrase, Mehrfachnegation, Prolepsis und die Abfolge in Verbkomplexen. Die Ergebnisse der Einzelanalysen zeichnen ein differenzierteres Bild von der Übergangsphase vom Frühneuhochdeutschen zum Neuhochdeutschen, als es die bisherige Forschung vermittelt hat. Im 16. Jh. haben die regionalen Schreibsprachen im oberdt. und ostmitteldt. Raum bereits viele ihrer lokal gebundenen Eigenheiten zugunsten eines überregionalen Schreibusus abgelegt. Diese Entwicklung erfährt einen Rückschlag durch Reformation und Gegenreformation und die damit einhergehende Teilung des dt. Sprachgebietes in eine katholische und eine protestantische Hälfte. Das erklärt, weshalb das 17. Jh. ein 'Comeback' bodenständiger Schreibung im katholischen Süden erlebt. Der Prozess des Sprachausgleichs stagniert so lange, bis schließlich im 18. Jh. die konfessionellen Unterschiede an Bedeutung verlieren. Bis zu diesem Zeitpunkt weisen die ostmitteldt. Quellen zwar eine etwas stärker normierte Schreibsprache auf als Texte aus anderen Gebieten; gleichzeitig aber zeigen die Ergebnisse der Untersuchung, dass es eine Reihe von syntaktischen Aspekten gibt, bei denen es der Süden ist, der die spätere neuhochdeutsche Schreibnorm beeinflusst.
eng: This doctoral thesis deals with the development of a variety of syntactical aspects in written German over a period of roughly two-and-a-half centuries (1520-1765). The analysis is based on a large corpus of printed sources, the main part of which (89 texts) comes from the catholic south of the German-speaking territories (Austria and Bavaria); to this corpus have been added 14 prints from Saxony. The latter territory is often called the birthplace of modern standard German, whereas the catholic south has always been considered somewhat backward and conservative with regard to the general development. One major aim of the thesis is to find out whether this commonplace view is really borne out by the historical facts. The syntactical aspects chosen for analysis are: complexity, attribuation with extended adjectives, the sentence frame, subordinating connectors, tun-periphrasis, multiple negation, prolepsis and the sequencing in complex predicates. The findings of these various analyses add up to a picture that is somewhat more complicated than the one traditionally given of the transitional period that leads from Early New High German to New High German. In the sixteenth century the regional writing traditions of Upper German (Austria and Bavaria) on the one hand and East Middle German (Saxony) on the other hand seem to have already shed many of their local features in favour of a supra-regional standard. This development receives a decisive blow when, due to the Reformation and the counter-Reformation, the German-speaking territories are divided into a catholic and a protestant half. Thus the seventeenth century witnesses a 'comeback' of linguistic regionalism in the catholic south. The process of language convergence remains suspended until confessional differences begin to lose importance in the eighteenth century. Up until then texts originating from the territory of Saxony seem indeed to show a somewhat more standardized language than texts from other areas, but, as the results of this study show, there are a number of syntactical aspects in regard to which it is the south which initiated changes that eventually were integrated into the norm of written New High German.
ac_no:AC03790295
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: von Thomas Brooks