Mönchtum in Italien von der Spätantike bis zu den Karolingern / Peter Erhart

• VerfasserIn: Erhart, Peter 1973-
• Place / Publishing House: 2002
• Year of Publication: 2002
• Language: German
• Physical Description: 288 Bl.

ger: Die kulturelle Entwicklung der langobardischen und karolingischen Zeit in Italien ist eng mit der Entfaltung des Klosterwesens verbunden. In dieser Arbeit soll kein Kompendium der Klostergruendungen des behandelten Zeitraums geboten, sondern ihre Entwicklungslinien herausgelöst werden. Fruehformen des Moenchtums werden anhand der Werke Gregors des Grossen analysiert. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der langobardischen Zeit, wobei manche Komplexe, wie etwa die Kloester in den byzantinischen Teilen Italiens, nur gestreift werden konnten. Das Spektrum in dieser Arbeit reicht dennoch von den typischen Vertretern der altmonastischen fuga mundi, wie den Inselasketen des 4.-6. Jahrhunderts, über kleine Familienkloester der langobardischen Zeit bis hin zu jenen Grosskloestern, die zugleich der politischen und kulturellen Strukturierung des Reiches dienten. Untersucht wurden zu diesem Zweck das reiche Urkundenmaterial Luccas, ebenso wie die Chroniken, Gründungsgeschichten und hagiographischen Texte. Der monastischen Observanz innerhalb dieser Kloester wird ein weiterer Abschnitt gewidmet, der einen Überblick über die Vielfalt an befolgten consuetudines vermitteln und auch einen Beitrag zur Ausbreitung der Regel Benedikts in Italien leisten soll. Eigene Kapitel sind den Spannungen zwischen Moenchen innerhalb eines sehr dichten normativen Raumes und den kuenstlerischen Fertigkeiten gewidmet. Ein grosser Teil der Arbeit widmet sich den aeusseren Einfluessen, die sich in den zahlreichen Pilgermoenchen manifestierten. Das schriftliche Erbe dieser Mönche und die Anfänge der Skriptorien in den Kloestern illustriert ein weiteres Kapitel. Der hohe Stellenwert dieser Handschriften für die Kloester wird erst dann wirklich deutlich, wenn man die Berichte der Zerstoerung durch ungarische oder sarazenische Pluenderer liest.

eng: The cultural development of the lombard and carolingian period in Italy highly depends on monasticism. This thesis offers no compendium of monastic foundations in this period, but the evolution of a monastic landscape formed by the ascetics of Gregory the Great until the big monasteries which the Carolingians could base their rule on after the conquest of the lombard realm. In between the religious sensibility of members of the lombard society can be measured by their numerous monastic foundations, for which they expressed their wills in a rich charter material. Another topic are monastic rules, above all the diffusion of the rule of Saint Benedict, and the settlement of monastic disputes. The importance of written culture in these monasteries has also revealed many "migrations" of manuscripts, giving an impression of the vast monastic network in which Italy played a vital role.