Gründen, Fundieren, Rechtfertigen : eine Untersuchung moralischer Argumente im Feld des Politischen / einger. von Mathias Thaler

ger: In dieser Dissertation werden drei Debatten aus dem Bereich der internationalen Gerechtigkeit untersucht: (1) zu humanitären Interventionen, (2) zu den Menschenrechten und (3) zum Kosmopolitismus.<br />Die derzeitige Konjunktur solcher Diskurse lässt sich analog zum Aufstieg der normative...

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Bibliographic Details
VerfasserIn:
Place / Publishing House:2006
Year of Publication:2006
Language:German
Subjects:
Classification:08.45 - Politische Philosophie
89.05 - Politische Theorie
89.10 - Politische Richtungen: Allgemeines
Physical Description:IV, 300 Bl.
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Description
Summary:ger: In dieser Dissertation werden drei Debatten aus dem Bereich der internationalen Gerechtigkeit untersucht: (1) zu humanitären Interventionen, (2) zu den Menschenrechten und (3) zum Kosmopolitismus.<br />Die derzeitige Konjunktur solcher Diskurse lässt sich analog zum Aufstieg der normativen politischen Theorie erklären. Dieses neue Paradigma des theoretischen Zweigs der Politikwissenschaft übt keine destruktive Kritik an den bestehenden Verhältnissen, sondern will Kriterien für die Legitimität und Vorschläge für die Optimierbarkeit von sozialen Institutionen entwickeln. Meinen Überlegungen liegt die Hypothese zugrunde, dass in den angesprochenen Debatten eine Spannung zwischen Politik und Moral sichtbar wird. Diese Spannung lässt sich grundsätzlich in zwei Richtungen auflösen: Entweder die Politik wird der Moral unterworfen, oder aber die Moral hat sich der Politik zu beugen.<br />Für beide Sichtweisen gibt es ideengeschichtliche Bezugspunkte, die man mittels der Gegenüberstellung von Machiavellis neuem Fürsten und Kants moralischem Politiker zuspitzen kann. Heute sehen wir uns jedoch mit einer komplexen Situation konfrontiert, in der eine Auseinandersetzung zwischen dem Liberalismus und seinen Kontrahenten zu beobachten ist.<br />Während liberale Positionen üblicherweise für mehr transnationales Engagement stehen, wendet die gegnerische Fraktion ein, dass moralische Argumente bloß als Vorwand genützt werden, um politische Interessen möglichst effektiv durchzusetzen. Die Spur dieses Interpretationskonflikts ist in allen drei Debatten zu verfolgen. Das Ergebnis der Arbeit lautet zum einen, dass die intellektuelle Tiefenstruktur der Auseinandersetzung zwischen dem Liberalismus und seinen Feinden freigelegt werden konnte. Zum anderen wurde eine analytische Beurteilung der normativen politischen Theorie vorgenommen, welche angesichts der aktuellen Vorherrschaft dieser Strömung dringend angebracht scheint.<br />
eng: This dissertation examines three different debates from the field of international justice: (1) on humanitarian interventions, (2) on human rights and (3) on cosmopolitanism. The current boom of these discourses can be explained in analogy to the rise of normative political theory. This emerging paradigm of the theoretical branch of political science offers no destructive criticism of the status quo; instead it develops criteria for the legitimacy and proposals for the improvement of existing social institutions. My hypothesis says that we are able to detect a fundamental tension between morality and politics within these debates. In principle, this tension can be resolved by choosing one of the two directions: either politics submits to morality or morality submits to politics. Both perspectives have roots in the history of ideas which can be pointed out in a comparison between Machiavellis new prince and Kants moral politician. However, today we face a more complex situation that is characterized by a real clash between liberalism and its antagonists. While liberal positions usually commend stronger transnational allegiances, the oppositional party objects that universal moral arguments are only used to enforce a particular political agenda. This interpretational conflict can be traced back in all three debates. The result of my dissertation is that we are able to expose the deep structure of the disagreement between liberalism and its antagonists. Furthermore I tried to analytically assess the underlying idea of a normative political theory an effort much needed in times when this project is about to become truly hegemonic.
ac_no:AC05032309
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: einger. von Mathias Thaler