Aspekte des Sozialprofils österreichischer Unternehmer im 19. Jahrhundert : regionale und soziale Mobilität / eingereicht von: Wolfgang Meixner

• VerfasserIn: Meixner, Wolfgang 1961-
• Place / Publishing House: 2001
• Year of Publication: 2001
• Language: German
• Classification: 01.30 - Biographie. biographisches Nachschlagewerk
• Physical Description: III, 437 Bl.; graph. Darst.

ger: Diese Arbeit verfolgte zwei Ziele. Zum einen sollte versucht werden, auf wesentlich breiterer empirischer Basis als dies bislang geschehen ist, Klischees und Aussagen zum österreichischen Unternehmertum zu überprüfen und, wo notwendig, zu korrigieren. Zum anderen sollte mittels dieser breiteren Basis versucht werden, differenziertere Aussagen zur regionalen wie sozialen Herkunft des österreichischen Unternehmertums ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges zu treffen. Beide Ziele konnten im Wesentlichen erreicht werden. Durch das Zusammentragen von mehr als 2.500 Einzelbiographien österreichischer Unternehmer Cisleithaniens war eine hinreichend breite Quellenbasis gegeben, die bislang getroffenen Aussagen zu Herkunft und Wirken des habsburgischen Unternehmertums überprüfbar zu machen. Diese Datenbasis erwies sich im Großen und Ganzen aber auch als ausreichend, um differenzierte Vergleiche zu regionalen, branchen- sowie altersmäßigen Unterschieden vorzunehmen. Auf dieser bestehenden Datenbasis wurde in der vorgelegten Untersuchung zur regionalen und sozialen Herkunft der Unternehmerschaft in Österreich aufgezeigt, dass von der Unternehmerschaft im 19. aber auch im 20. Jahrhundert nicht gesprochen werden kann und einige bislang über diese Gruppe getroffenen Ansichten akzentuiert und korrigiert werden müssen. So wurde der Anteil der zugewanderten Unternehmensgründer zumeist quantitativ überschätzt und dabei die regionale Binnenwanderung innerhalb der Monarchie übersehen. Zwar stellten zugewanderte Unternehmer in einzelnen Branchen und Regionen ein nicht zu unterschätzendes Potential dar, blieben aber immer in der Minderheit und erreichten selten einen Anteil über 25 Prozent. Als Kristallisationsfaktoren mögen sie hin und wieder gewirkt haben (besonders dann, wenn es ihnen gelang, eine neue Technik oder einen neuen Produktionszweig anzuregen), die Basis des österreichischen Unternehmertums stellten aber (alt-)österreichische Gründer. Diese bildeten somit das vermeintlich fehlende 'unternehmerischen Fußvolk'.

eng: This collective biography of the Austrian entrepreneurs from 1800 to 1914 focusses on questions of regional and social origin, education, the social implications of the marriage behavior, the choice of profession of the entrepreneurs' children and finally the public appearance such as political activities or awards of decoration, titles, nobility etc. The database of this work consists of items of more than 2500 persons. As a result of this work, some older assumptions of Austrian business history could be corrected. For instance the overrating of the influence of foreign entrepreneurs or the role of nobility in Austrian industrialization.