Glaube - Liebe - Zwietracht : : Religiös-konfessionell gemischte Ehen in der Frühen Neuzeit / / Dagmar Freist.

"Wann der Vater Papistisch ist, nimmt er seine Söhne mit zur Messe, die Mutter nimmt ihre Töchter mit zur reinen Kirchen. Da ist keine rechte Liebe, oder man hält wenig von der Religion…" Religiös-konfessionell gemischte Ehen waren in der Frühen Neuzeit aus Sicht der Obrigkeit, der Kirchen...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DG Plus DeG Package 2017 Part 1
VerfasserIn:
Place / Publishing House:München ;, Wien : : De Gruyter Oldenbourg, , [2017]
©2017
Year of Publication:2017
Language:German
Series:bibliothek altes Reich , 14
Online Access:
Physical Description:1 online resource (XII, 504 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Vorwort --
Inhalt --
Einleitung --
1. Umgangsweisen mit religiöser Differenz in der Familie: Rechtsetzung als Handlungsanleitung --
2. Praktiken religiös-konfessioneller Formung: Fremd- und Selbstverortungen --
3. Mischehen im Kontext religiös-konfessioneller Pluralität: Drei Fallstudien --
4. Glaube – Liebe – Zwietracht --
5. Religionskonflikte in Mischehen – Ein Politikum auf Reichsebene --
Schluss --
Quellen und Literaturverzeichnis --
Register
Summary:"Wann der Vater Papistisch ist, nimmt er seine Söhne mit zur Messe, die Mutter nimmt ihre Töchter mit zur reinen Kirchen. Da ist keine rechte Liebe, oder man hält wenig von der Religion…" Religiös-konfessionell gemischte Ehen waren in der Frühen Neuzeit aus Sicht der Obrigkeit, der Kirchen und Familien unerwünscht, doch sie konnten selten verhindert werden. Konflikte um Glaubensfreiheit und Konversion, die Reichweite väterlicher Gewalt und religiöse Kindererziehung schienen unausweichlich und stellten Eheleute und Familien vor große Herausforderungen. In ihrem Buch zeigt Dagmar Freist das spannungsvolle Beziehungsgeflecht von religionsübergreifender Alltagskultur und Geschlechterverhältnis, obrigkeitlicher Konfessionspolitik, Glaubensfreiheit und Gewissenszwang. Religiös-konfessionell gemischte Ehen waren spätestens seit dem frühen 17. Jahrhundert ein Störfaktor – in der christlichen Familie, die auf der Einheit von Geist und Körper im Glauben beruhen sollte, im Staat, der sich um einen konfessionell homogenen Untertanenverband bemühte, für die Kirchen, die mit ihrem Monopolanspruch auf die Heilsgewissheit um die Gläubigen warben, und für den Reichsreligionsfrieden, der auf das Recht der Gewissensfreiheit auf der einen Seite und auf unantastbare konfessionelle Grenzziehungen und Abgrenzungen auf der anderen Seite gegründet war. Aus mikrohistorischer Perspektive wird das Ineinandergreifen von Alltagshandeln und lebensweltlichen Zusammenhängen beobachtbar in seiner Verwobenheit mit Prozessen der Rechtsetzung, konfessionspolitischen Interessen von Landesherrn und Kirchen, mit der praktischen Reichweite des Westfälischen Friedens und dem politisch-öffentlichen Ringen um die Auslegung religiöser Gewissensfreiheit. Damit bietet die Analyse von religiös-konfessionell gemischten Ehen als einer der denkbar engsten Form religionsübergreifenden Zusammenlebens eine Annäherung an die Auswirkungen religiöser Pluralisierung aus einer von der Forschung bislang kaum eingenommenen Perspektive. .
In the early modern period, marriages between Catholics and Protestants were discouraged by authorities, churches, and families, but rarely prevented. Conflicts arose about religious freedom and conversion, the scope of paternal power, and the upbringing of children. Dagmar Freist describes the tensions between trans-denominational culture and gender relations, authoritarian confessional politics, freedom of religion, and coercion of belief.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783486858242
9783110762495
9783110719543
9783110540550
9783110547764
ISSN:2190-2038 ;
DOI:10.1515/9783486858242
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Dagmar Freist.