Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung : : Orte – Akteure – Deutungen / / hrsg. von Jörg Ganzenmüller, Raphael Utz.

Die russische Erinnerungskultur wird oft als zerrissen und fragmentiert beschrieben und gleichzeitig die geschichtspolitische Allmacht des Staates beklagt. Aber besitzt der Kreml wirklich die alleinige Deutungshoheit und wäre eine einheitlichere Geschichtskultur – gerade unter diesen Vorzeichen – üb...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA History 2000 - 2014
MitwirkendeR:
HerausgeberIn:
Place / Publishing House:München ;, Wien : : De Gruyter Oldenbourg, , [2014]
©2014
Year of Publication:2014
Language:German
Series:Europas Osten im 20. Jahrhundert : Schriften des Imre Kertész Kollegs Jena , 4
Online Access:
Physical Description:1 online resource (312 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Exkulpation und Identitätsstiftung --
Räume der Trauer – Stätten, die schweigen --
Die Russische Orthodoxe Kirche als erinnerungspolitischer Akteur (1995–2009) --
Neuvermessung und Neugestaltung eines Erinnerungsortes --
Vorkuta: GULag und Kohlebergbau aus Sicht konkurrierender und kooperierender Erinnerungsakteure --
Aktivisten des Andenkens: Die Gesellschaft Memorial --
Heute auf den Solovki – morgen in Russland --
Verletzliche Weiblichkeit verweigern --
Die Stalinzeit im russischen Postperestroika-Film --
Die Geschichte des GULag im Russischen Internet (RuNet) --
Geschichtspolitik und Identität --
Danksagung --
Autorenverzeichnis
Summary:Die russische Erinnerungskultur wird oft als zerrissen und fragmentiert beschrieben und gleichzeitig die geschichtspolitische Allmacht des Staates beklagt. Aber besitzt der Kreml wirklich die alleinige Deutungshoheit und wäre eine einheitlichere Geschichtskultur – gerade unter diesen Vorzeichen – überhaupt erstrebenswert? Was wird eigentlich genau untersucht, wenn sich die Wissenschaft der heutigen Erinnerung an die Verbrechen des Stalinismus zuwendet? Und lässt sich eigentlich rechtfertigen, dabei von einem deutschen ‚Muster‘ der Aufarbeitung auszugehen? Der vorliegende Band stellt sich diesen Fragen und nimmt einen doppelten Perspektivwechsel vor: Zum einen steht explizit nicht die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg im Vordergrund, sondern das Gedächtnis an die sowjetischen Massenverbrechen, insbesondere an den Gulag. Zum anderen beleuchten die Beiträge eine Vielzahl von Akteuren, die an verschiedenen Orten in zuweilen wechselnden Kombinationen ganz unterschiedliche Deutungen der stalinistischen Verbrechen vornehmen. Unter anderem werden die juristischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen von Erinnerungsarbeit in ihrer jeweiligen und ortsgebundenen Spezifik beleuchtet, die Rolle der postsowjetischen russischen Historiographie kritisch befragt und neben den großen geschichtspolitischen Akteuren wie Staat und Kirche auch engagierte Einzelpersonen gewürdigt. So entsteht ein weitaus vielfältigeres und interessanteres Panorama, das der vielfach verbreiteten Legende einer geschichtspolitischen Diktatur des Kreml einen notwendigen Kontrapunkt hinzufügt.
This work adopts an unusual perspective. Rather than looking at a general remembrance of the Second World War, it explicitly focuses on memories of Soviet mass crimes, especially in the Gulag. At the same time, it examines the role of a diverse set of actors from different places and in changing combinations, thus providing varied interpretations of Stalin's crimes.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783486857580
9783110635836
9783110369526
9783110370225
ISSN:2366-9489 ;
DOI:10.1515/9783486857580
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: hrsg. von Jörg Ganzenmüller, Raphael Utz.