Moral und Motivation im Werk Heinrich von Kleists / / David Deissner.

The study demonstrates how Heinrich von Kleist’s work can be understood as a literary translation of an engagement with the problems of moral philosophy from the Enlightenment. Received wisdom has it that with his life’s crisis in 1801 Kleist turned his back on the philosophy of the Enlightenment an...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2009]
©2009
Year of Publication:2009
Language:German
Series:Studien zur deutschen Literatur , 191
Online Access:
Physical Description:1 online resource (265 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhaltsverzeichnis --
0. Einleitung --
Erster Teil: Der vordichterische Kleist --
I. Die moralphilosophische Problemlage im Denken des jungen Kleist --
II. Das Kant-Erlebnis --
Zweiter Teil: Werkinterpretationen --
III. ›Prinz Friedrich von Homburg‹: Eine Apologie der Gefühle? --
IV. Penthesilea und die ungelösten Probleme der Aufklärung --
V. Tugend im Anwendungsfall: ›Michael Kohlhaas‹ --
VI. Schluss --
Backmatter
Summary:The study demonstrates how Heinrich von Kleist’s work can be understood as a literary translation of an engagement with the problems of moral philosophy from the Enlightenment. Received wisdom has it that with his life’s crisis in 1801 Kleist turned his back on the philosophy of the Enlightenment and became a poet of the irrational and abyssal; in opposition to this, the present study shows that it is above all a philosophical problem to which Kleist turns in his writings until the abrupt end of his creative work - the question of whether man can be motivated to action by moral principles.
War Kleist ein philosophischer Dichter? Oder waren seine frühen Ausflüge in die philosophische Essayistik -wie oftmals behauptet - nichts weiter als schülerhafte Exerzitien im Stile der Popularphilosophie seiner Zeit? Entgegen der Schulmeinung zeigt diese Studie: Kleists Wende zur Kunst markiert weder den Abbruch philosophischer Reflexion noch wandelt er sich mit seiner Lebenskrise von 1801 - jener berühmten „Kant-Krise“ - zu einem ‟anti-aufklärerischen“ Fürsprecher des Gefühls, das sich gegen alle zivilisatorische Zwänge spontan und unreflektiert ins Werk setzt. Kernthese ist dagegen, dass Kleist sowohl in seinen Aufsätzen und Briefen als auch in seinen literarischen Werken das Problem der Vermittlung zwischen moralischem Anspruch und menschlichem Vermögen verhandelt. Seine Dichtungen reflektieren die Frage, inwiefern sich die anthropologischen Bedingungen der Motivation - der Gefühls- und Affekthaushalt - mit den Forderungen nach Integration in die moralischen und rechtlichen Ordnungssysteme in ein harmonisches Verhältnis setzen lassen. Auch Kleists explizite wie implizite Auseinandersetzung mit Immanuel Kant kreist weniger um die Frage nach der Erkennbarkeit der Wirklichkeit als um das Problem, wie das normativ Gebotene praktisch wirksam werden kann. Kleists literarisches Schaffen wird damit erstmals im Rahmen einer umfassenden Analyse in den moralphilosophischen Problemzusammenhang der Aufklärung gerückt.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783484971370
9783110637854
9783110219517
9783110219470
ISSN:0081-7236 ;
DOI:10.1515/9783484971370
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: David Deissner.