Antisemitismus im Kontext der Politischen Romantik : : Konstruktionen des "Deutschen" und des "Jüdischen" bei Arnim, Brentano und Saul Ascher / / Marco Puschner.

Die Studie untersucht auf der Basis der neueren Nationalismus-Forschung das Verhältnis der deutschen romantischen Schriftsteller zum Judentum. Die von Historiographie und Soziologie forcierte Einsicht, dass Nationen keine naturwüchsigen Gebilde sind, sondern als soziale Konstruktionen verstanden wer...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2008]
©2008
Year of Publication:2008
Language:German
Series:Conditio Judaica : Studien und Quellen zur deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte , 72
Online Access:
Physical Description:1 online resource (578 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
A. Hinführung zum Thema --
B. »Schlag lauter deine Saiten, Sohn des Vaterlands« – Stationen des deutschen Nationalismus im 18. Jahrhundert --
C. »Wir sind seit undenklichen Zeiten ein deutsches Volk gewesen« – Die romantische Vorstellung von der deutschen Nation --
D. »Dieser Haß wird uns wie ein heller Spiegel sein« – Einschluß durch Ausschluß in den nationalen Konzepten von Kleist, Fichte, Müller und Arndt --
E. »Ein interessanter Staat in Palästina« – Der Ausschluß des Judentums aus der deutschen Nationalgemeinschaft --
F. »Der Jude geht wie ein Rätsel umher unter uns...« – Nationales Engagement und antisemitische Denunziation bei Achim von Arnim --
G. »Dumoulin war ein Jude gewesen....« – Clemens Brentano und der Ausschluß des jüdischen Störfaktors --
H. »Wir erkennen ein Wesen in uns, ein bleibendes Sein« – Die Reaktionen jüdischer Intellektuelle rauf die deutsch-jüdische Antithese --
Zusammenfassung und Ausblick --
Backmatter
Summary:Die Studie untersucht auf der Basis der neueren Nationalismus-Forschung das Verhältnis der deutschen romantischen Schriftsteller zum Judentum. Die von Historiographie und Soziologie forcierte Einsicht, dass Nationen keine naturwüchsigen Gebilde sind, sondern als soziale Konstruktionen verstanden werden müssen, wirft auch ein neues Licht auf die in der Literaturwissenschaft oft marginalisierten antijüdischen Äußerungen von Romantikern wie Arnim, Brentano, Arndt oder Adam Müller. Die Denunziation des angeblichen „jüdischen Wesens“ dient den Romantikern dazu, ein positives Gegenbild des „Deutschen“ zu entwickeln. Dies geschieht in Preußen gerade in einer Phase, als die lange unterdrückte jüdische Minderheit durch das Emanzipationsedikt von 1812 endlich eine bessere rechtliche Stellung erhält. Die genannten Autoren sind entschiedene Gegner dieses Prozesses; in essayistischen und fiktionalen Texten versuchen sie, die Unvereinbarkeit des „Deutschen“ mit dem „Jüdischen“ darzulegen und die Bedrohung der deutschen Gemeinschaft durch den jüdischen Eindringling aufzuzeigen. Damit ist also bereits bei den Romantikern im frühen 19. Jahrhundert eine national motivierte Judenfeindschaft und mithin eine antisemitische Gesinnung zu konstatieren.
The nationally motivated hostility towards Jews did not just start with Richard Wagner or the anti-Semitic writings produced in Imperial Germany from 1871 onwards. As the study shows, even the writers of the Romantic generation in the early 19th century drew up their idea of a "German character" which was rigorously delineated from alleged Jewish characteristics. This is shown in the study using both essayistic and fictional texts by Achim von Arnim and Clemens Brentano among others.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783484970595
9783110637854
ISSN:0941-5866 ;
DOI:10.1515/9783484970595
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Marco Puschner.