Römische Rezeptionen der Kaiserzeit und Spätantike : : Festschrift für Bardo M. Gauly / / hrsg. von Gregor Bitto, Anna Ginestí Rosell, Jonas Ludäscher.

• Superior document: Title is part of eBook package: De Gruyter EBOOK PACKAGE COMPLETE 2023
• HerausgeberIn: Bitto, Gregor,; Ginestí Rosell, Anna,; Ludäscher, Jonas,
• Place / Publishing House: Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2023]; ©2024
• Year of Publication: 2023
• Language: German
• Series: Beiträge zur Altertumskunde , 412
• Physical Description: 1 online resource (IX, 798 p.)

Different receptions permeated Roman culture in all phases of its formation and development. This included, firstly, Greek-Hellenistic culture as the great initial template and broadened into self-determination through self-reception in the imperial period. This volume delves into these receptions from the perspective of ancient history, archaeology, and philological literary studies, and includes their impact in the twenty-first century.

Römische Literatur und Kultur lässt sich in besonderer Weise als geprägt von sich überlagernden Rezeptionen beschreiben: Griechisches ist nicht nur in den Anfängen ein Referenzpunkt, sondern bleibt es darüber hinaus. Zugleich gewinnen spätestens seit republikanischer Zeit römische Kulturleistungen den Status rezipierbarer Objekte und Phänomene, ein Prozess, der sich in Kaiserzeit und Spätantike besonders intensiv entfaltet. Die Stadt Rom selbst wird in ihrer programmatischen Topographie sogar zum zentralen Rezeptionspunkt für die Städte des Reiches. Der zentrale Wert des mos maiorum bedingt eine Selbstdefinition, die wesentlich auf eine Rezeption der eigenen Vergangenheit ausgerichtet ist, sowohl für die Gesellschaft als Ganzes wie auch für das Individuum. Das Eigene wird im Unterschied zu einem in der Moderne charakteristischen Denkmuster, das Eigenständigkeit vorrangig aus der der Negation des Überlieferten zu formen sucht, nur als Aneignung und Verarbeitung von Tradition denkbar. Selbstvergewisserung von Gruppen geschieht nicht so sehr als Orientierung auf zukünftige Ziele und Ideale, sondern als gemeinsame Bezugnahme zu einer bestimmten Deutung von Vergangenheit. Auch im spätantiken Christentum setzt sich schließlich nicht die radikale Abkehr vom heidnischen Erbe durch, sondern die christliche Rezeption desselben. Diesen vielfältigen und sich überlagernden römischen Rezeptionen und Selbstrezeptionen nachzugehen, widmen sich die einzelnen Beiträge dieses Bandes, der mit einem literarischen Schwerpunkt die unterschiedlichen altertumswissenschaftlichen Perspektiven auf die klassische Antike zu einem interdisziplinären Panorama versammelt.

Table of Contents

Frontmatter -- Vorwort -- Inhalt -- Rom als Stadt -- Einleitung -- Tibulls Konstruktion von Urbanität im zweiten Buch der Elegien -- hoc quodcumque vides, hospes, qua maxima Roma est – Properzens Stadtführung und die Frage der Perspektive -- Stadt, Land, Rom? – Zur Szenerie in Ovids Amores -- Exordium und Confirmatio – Wirkmöglichkeiten des Ornaments -- Die beschriebene Stadt. Inschriften und Beschriftungen im spätantiken urbanen Raum -- Identitäten und Konstruktionen -- Einleitung -- Sprechakte in Horaz carmen 1, 27 -- Gäste im Gespräch – Römer und Römisches in den Q.C. von Plutarch -- Mut zur Lücke: Selektion und Kohärenz in den Breviarien des 4. Jh. -- Erneuerung des Altertums: Vergangenheit und Gegenwart in den Variae Cassiodors -- Varietas und ordo. Narrative Aspekte im ersten Buch von Ruricius’ von Limoges Briefsammlung -- Die lateinisch-christliche Liturgiesprache der Spätantike und ihr Verhältnis zur altrömisch-paganen Kultsprache -- Fachwissenschaft und Philosophie -- Einleitung zu Sektion -- Zorn im Buch Jesus Sirach – ein synoptischer Vergleich -- Interrogatio come “sillogismo” in Cicerone filosofo? – Precedenti greci e contesti romani di una parola incompresa -- Zur Figur des senecanischen insipiens. Von Römern und Menschen -- Drei kaum beachtete literarische Reminiszenzen in Senecas Prosaschriften -- Zwischen Erinnern und Vergessen: Gedanken zu Senecas Cicerorezeption -- Augustinus und Seneca über die Kriterien altruistischen Handelns – Augustinus, De epistula Iohannis ad Parthos sermones decem, und Seneca, De beneficiis -- Vir elegantissimi eloquii et vir ingenii dignitatisque gratia auctoritate magna praeditus – Die Rezeption des Plinius Maior in den Noctes Atticae des Aulus Gellius -- Gellius als Leser Varros -- Fontanae animae esse decursum. Zum Abstieg der Seelen bei Favonius Eulogius -- Spielarten literarischer Kontinuität(en) -- Einleitung -- Iuppiter iratus, Tantalus sitiens und der sordidus Agamemnon. Der äschyleische Tantalidenmythos als strukturstiftendes Element in der ersten Satire des Horaz -- Tibullus, Ariadne and Philoctetes ignotis terris. A re-reading of Tib. 1.3 -- Menschen, Götter und die große Flut -- Überraschender Verwandtenbesuch für Hannibal (Sil. 8,25–231) -- Das ‚Vergessen‘ im Cento Probas am Beispiel des Binnenproömiums (VV. 333–345) -- Vergil – Von der Antike in die spätmittelalterliche Volkssprache -- „la force des serpents“ in Flauberts Salammbô – Bild und Bildreflexion im Zeichen der Schlange -- Grenzüberschreitungen. Zur Orpheus-Rezeption in Jóhann Jóhannssons Orphée -- Register