Person und Staat in Schillers Dramenfragmenten : : Zur literarischen Rekonstruktion eines problematischen Verhältnisses / / Frank Suppanz.

Die Untersuchung geht von der Beobachtung aus, daß in Schillers Dramenfragmenten ein literarisches Experimentierfeld vorliegt, in dem u.a. angemessene Darstellungsmöglichkeiten für zeitgenössische staatsphilosophische Fragen gesucht werden. Die Fragmente bieten ein weitaus größeres Spektrum der Vera...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2010]
©2000
Year of Publication:2010
Edition:Reprint 2010
Language:German
Series:Hermaea. Neue Folge : Germanistische Forschungen , 93
Online Access:
Physical Description:1 online resource (405 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
I. Einleitung --
II. Die Person als Verkörperung des Staates und die Auflösung der Tragödie --
III. Das Gesetzesdrama und die Autonomie der Person: von der Schauertragödie zum Kriminalstück --
IV. Selbstbestimmung gegen Rechtsnorm - der tragische Konflikt als Modell einer Verfassungsproblematik --
V. Schluß --
VI. Literaturverzeichnis
Summary:Die Untersuchung geht von der Beobachtung aus, daß in Schillers Dramenfragmenten ein literarisches Experimentierfeld vorliegt, in dem u.a. angemessene Darstellungsmöglichkeiten für zeitgenössische staatsphilosophische Fragen gesucht werden. Die Fragmente bieten ein weitaus größeres Spektrum der Verarbeitung des für Schiller zentralen Problems des Verhältnisses von Person und Staat als die veröffentlichten Dramen und dokumentieren den Prozeß einer literarischen Korrektur der idealistischen Staatsphilosophie. Zunächst wird Schillers Staatstheorie entwickelt, die dem Individuum die Verantwortung für die Etablierung eines Vernunftstaates auferlegt. Vor diesem Hintergrund wird der Großteil von Schillers Dramenfragmenten in drei Gruppen eingeteilt, die in je verschiedener Weise Umsetzungsversuche und zugleich kritischer Kommentar zur Theorie des Vernunftstaates sind. Es handelt sich um das Projekt eines erhabenen Dramas der idealen Staatsgesinnung, den Versuch einer Gesetzesdramatik und das Modell eines Thronprätendentendramas. Leistungsfähigkeit und Problematik der jeweiligen Modelle werden anhand prozessualer Analysen detailliert untersucht. Über das Scheitern einer Ineinssetzung von Person und Staat und die Entwicklung des Gestaltungsprinzips der Handlungsfreiheit gegenüber dem Gesetz gelingt die Integration verschiedener innovativer Dramenkonzepte in ein Doppelgängerdrama. Dieses wird der Komplexität des Problemfelds gerecht, indem es Person und Staat jeweils legitime, aber sich ausschließende Rechtssphären zuordnet. Mit dem Übergang zum vollendbaren Werk im »Demetrius« wird eine synthetisierende Leistung faßbar, die neue Aspekte in Schillers Dramatik hervortreten läßt.
Schiller's dramatic fragments offer a largely unexplored spectrum of instances of the way Friedrich von Schiller (1759-1805) addressed a problem he was crucially engaged with: the relationship between person and state. They also document a process which can be described as the literary modification of an idealistic philosophy of government. Proceeding from Schiller's own theory of state power and government, the study investigates three dramatic models: the elevated drama of idealistic thinking on political power and government; the drama of conflict with the law; and drama revolving around a pretender to the throne. There is also discussion of the synthesis of various innovative concepts in a doppelgänger drama doing justice to the complexity of the issue by assigning to the idea of person and state legal spheres which, though legitimate in themselves, are also mutually exclusive.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110946208
9783110637854
ISSN:0440-7164 ;
DOI:10.1515/9783110946208
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Frank Suppanz.