Deformierte Lebensbilder : : Erzählmodelle der Nachkriegsautobiographie (1945--1960) / / Hans-Edwin Friedrich.

Nach 1945 erschien auf dem deutschen Buchmarkt eine kaum überschaubare Fülle autobiographischer Publikationen. Die intensive Selbstreflexion führt zu einer Problematisierung der eigenen Biographie und in weiterer Konsequenz die Schriftsteller zu experimentellen Variationen des autobiographischen Erz...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2015]
©2000
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2015
Language:German
Series:Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur , 74
Online Access:
Physical Description:1 online resource (456 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
1. Einleitung --
2. Theorieprobleme der literarischen Gattung Autobiographie --
3. Selbstbeschreibungssemantik: Identität und Individualität --
4. Die Einheit der individuellen Vielfalt: Das vitalistische Biographiemodell --
5. Autobiographie als Sprachkunstwerk. Poetik und Praxis --
6. Dokumentarismus und Fiktionalisierung --
7. Fazit --
Anhang --
Abkürzungsverzeichnis --
Bibliographie --
Register
Summary:Nach 1945 erschien auf dem deutschen Buchmarkt eine kaum überschaubare Fülle autobiographischer Publikationen. Die intensive Selbstreflexion führt zu einer Problematisierung der eigenen Biographie und in weiterer Konsequenz die Schriftsteller zu experimentellen Variationen des autobiographischen Erzählens: Erweiterungen des Erzählrepertoires, Montagetechnik, Variationen der Rahmenerzählung, fiktionale Elemente innerhalb der Autobiographie, Steigerung des Dokumentarismus. Es geht zunächst um die theoretische Rekonstruktion der zentralen Kategorien der Autobiographie (Fiktionalität, historiographische Erzählung, Biographie und Lebenslauf, autobiographisches Gedächtnis). Im Zentrum der Textanalyse steht die Konstruktion von Identität und Individualität, deren gemeinsames Zentrum das vitalistische Biographiemodell ist. Nur die dem Nationalsozialismus nahestehenden Autoren konstruieren ihr autobiographisches Ich als unproblematische Einheit. Alle anderen radikalisieren die Exklusion der modernen Individualität oder sie beschreiben die Zeit des Dritten Reiches als elementare Krise, die durch eine Konversion überwunden wird oder als Krise bestehen bleibt. Vor allem die Autoren des rechtskonservativen Lagers der Weimarer Republik führen eine fundamentale Auseinandersetzung mit dem eigenen Verschulden bis hin zum Eingeständnis ihres Scheiterns.
The study examines autobiographies of non-exiled writers after the war as testimonies to a 'crisis of biography' sparked off by the National Socialist dictatorship. The reflection on biographical narrative manifest in the experimental approaches taken and the recent research discussion on this subject both call for a systematic review of the theoretical foundations of autobiographic narrative. The differing constructions of identity and individuality are all traceable to the vitalist model of biography common to the writers in question. The sudden awareness of the problems involved in talking about one's own life had the effect of problematizing the conventions and typical structures of the genre. Ultimately most of the writers belonging to the right-wing conservative camp before 1933 engaged in a radically self-critical reckoning with their own past.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110944723
9783110637854
ISSN:0174-4410 ;
DOI:10.1515/9783110944723
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Hans-Edwin Friedrich.