Deutsche Widerspiele der Französischen Revolution : : Reflexionen des Revolutionsmythos im selbstbezüglichen Spiel von Goethe bis Dürrenmatt / / Ulrike Dedner.

Die Französische Revolution ist in Deutschland von Anfang an als ein Schauspiel und Spektakel wahrgenommen worden, wobei diese Sichtweise in der Selbstinszenierung der Revolution als "Schauspiel der Geschichte" eine Begründung und Bestätigung fand und zugleich auf der politischen Ebene den...

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Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2015]
©2003
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2015
Language:German
Series:Hermaea. Neue Folge : Germanistische Forschungen , 101
Online Access:
Physical Description:1 online resource (322 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
I. Einleitung --
II. Johann Wolfgang von Goethe: ›Die Aufgeregtem‹ oder Die Revolution wegschreiben --
III. Arbeit an der poetischen Revolution - Tiecks Literaturkomödien ›Der gestiefelte Kater‹ und ›Die verkehrte Welt‹ --
IV. ›Danton's Tod‹ - Kunst an der Grenze der Kunst --
V. Arthur Schnitzler: ›Der grüne Kakadu‹ — Welttheater in einem Akt --
VI. »Nach dem versäumten Augenblick«— ›Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats [...]‹ von Peter Weiss --
VII. »Explosion einer Erinnerung« — Heiner Müllers ›Der Auftrag. Erinnerung an eine Revolution‹ --
VIII. »Achterloo in Acherloo irgendwo bei Waterloo.« Ein groteskes Endspiel --
Literaturverzeichnis
Summary:Die Französische Revolution ist in Deutschland von Anfang an als ein Schauspiel und Spektakel wahrgenommen worden, wobei diese Sichtweise in der Selbstinszenierung der Revolution als "Schauspiel der Geschichte" eine Begründung und Bestätigung fand und zugleich auf der politischen Ebene den Distanzierungsmodus des interessierten, immer jedoch sich unbetroffen wähnenden Zuschauers rechtfertigte. Damit ließ sich die Revolution auf der Straße zur Revolution im Geiste sublimieren, wodurch sie in den Modus des Ästhetischen rückte, das in diesem Zusammenhang gesteigerte epistemische Bedeutung für die Wahrnehmung von Geschichte gewinnen konnte. Diese wurde noch einmal ins Grundsätzliche verändert, wenn sie sich selbstreflexiv verstehen und das in ihrem Darstellungsmodus auch repräsentieren konnte. Für die Dramatik geschieht dies am auffälligsten in der Form des Spiels-im-Spiel, und so ist es von bemerkenswerter, bislang nur beiläufig bemerkter Konsequenz, daß sich die direkte oder indirekte Reflexion der Französischen Revolution in den bedeutenden Werken der deutschen Dramatik fast ausschließlich dieser Dramaturgie bedient und damit eine über zwei Jahrhunderte stabile Darstellungs- und Deutungstradition ausbildet. Die vorliegende Arbeit profiliert an einschlägigen Dramen von Goethe, Tieck, Büchner, Schnitzler, P. Weiss und H. Müller eine bis zum späten Dürrenmatt in sich geschlossenen Traditionslinie, in der das selbstbezügliche Spiel, den politischen Mythos der Revolution ästhetisch entmythisierend, zu einer umfassenden Kritik des modernen Geschichtsverständnisses gelangt, die letztlich auch die Grenzen der Dramenform selbst thematisiert.
With astounding tenacity, though hitherto largely unremarked, reflection on the French Revolution in German drama of the two centuries following it has made consequential use of the play-within-a-play form. In this process, the revolutionary 'drama of history' has been transposed into an aesthetic mode which, in this context, gains a heightened epistemic significance for the perception of history. By aesthetically demythologizing the revolutionary myth, the self-referential drama achieves a comprehensive critique of the modern understanding of history. In the last instance, this critique also thematizes the limits of the dramatic form itself.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110942767
9783110637854
ISSN:0440-7164 ;
DOI:10.1515/9783110942767
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Ulrike Dedner.