Literarische Kommunikation im Territorialstaat : : Funktionszusammenhänge des Literaturbetriebs in Hessen-Darmstadt zur Zeit der Spätaufklärung / / Robert Seidel.

Die Studie geht der Frage nach Konstituierung, Artikulation, Zielsetzung und Interferenz literarisch aktiver Gruppen in einem zeitlich, räumlich und sozial genau abgegrenzten Untersuchungsfeld nach. Exemplarisch wird für die historische Region Hessen-Darmstadt (mit der Universität Gießen und der Res...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2012]
©2003
Year of Publication:2012
Edition:Reprint 2012
Language:German
Series:Frühe Neuzeit : Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext , 83
Online Access:
Physical Description:1 online resource (729 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Vorbemerkung und Dank --
Einleitung --
1. Schulpoesie und ästhetische Erziehung – Literaturpädagogische Diskussionen im Einzugsbereich der Gelehrtenschulen --
2. Zwischen Pedantismus und Dilettantismus – Rhetorisch-poetische Unterweisung und berufsvorbereitende Schreibpraxis an der Universität --
3. Die ›schönen Wissenschaften‹ und der ›gemeine Mann‹ – Ansätze zur literarischen Volksaufklärung in Hessen-Darmstadt --
4. Isolation und Literaturbetrieb – Publizieren und Korrespondieren als Medium bürgerlich-intellektueller Integration --
5. Fürstenerziehung, Theaterspiel und adliges Lektüreverhalten – Strukturen literarischer Kommunikation im Umkreis des Hofes --
6. Frauenbildung, Frauenlektüre, Frauenbriefe – Chancen und Herausforderungen für Frauen im Literaturbetrieb der Spätaufklärung und Empfindsamkeit --
7. Zirkelbildung jenseits der Institutionen – Der ›Darmstädter Kreis‹ und die Grenzen literarischer Gruppenidentität --
Literaturnachweis --
Register der Personennamen
Summary:Die Studie geht der Frage nach Konstituierung, Artikulation, Zielsetzung und Interferenz literarisch aktiver Gruppen in einem zeitlich, räumlich und sozial genau abgegrenzten Untersuchungsfeld nach. Exemplarisch wird für die historische Region Hessen-Darmstadt (mit der Universität Gießen und der Residenz Darmstadt als kulturellen Zentren) eine Rekonstruktion und sozialhistorische Analyse des sogenannten 'literarischen Lebens' zur Zeit der Spätaufklärung und Empfindsamkeit unternommen. Der zugrunde liegende erweiterte Literaturbegriff bedingt die Auswertung umfangreicher, auch archivalischer Quellen, die von Schulordnungen und Berufungsakten über Briefe, Zeitschriften und Kalender bis zum genuin literarischen 'Werk' eines Goethe oder Klinger, aber auch manches heute vergessenen Hofpoeten reichen. Nach den staatlichen Institutionen Gymnasium und Universität, wo mit den bürgerlichen Gelehrten die größte Trägergruppe der Literatur ausgebildet wurde, wendet sich die Untersuchung den volksaufklärerischen, verlegerischen oder kritisch-publizistischen Aktivitäten jener Intellektuellen zu, wobei problemorientierte Kurzporträts und ein längeres monographisches Kapitel zu Johann Heinrich Merck das für diese Personengruppe symptomatische Spannungsfeld von Kompetenz, Motivation und Erfolgsdruck ausleuchten. Die im 18. Jahrhundert zunehmende Integration der höfischen Gesellschaft und der Frauen in die Strukturen des Literaturbetriebs lenkt den Blick zudem auf komplexere Phänomene wie Liebhaberaufführungen, kultische Dichterverehrung und empfindsame 'Inszenierungen' in mehr oder minder stabilen, von punktuell übereinstimmenden Interessen geleiteten Gruppen. Es zeigt sich, daß literarische Aktivität im 18. Jahrhundert auf allen Ebenen in funktionalem Bezug zu den übergeordneten Bemühungen des Individuums um seine Identitätsfindung innerhalb der Ständegesellschaft zu sehen ist.
The study inquires into the social conditions governing literary life in 18th century Hessen-Darmstadt as an example of such connections at the time. The approach is empirical and based on regional history. This involves the evaluation of extensive sources, some of them archival, extending from school regulations and appointment documents, letters and journals to the literary works of such figures as Goethe or Klinger. After a discussion of the scholarly academy and the university as institutions of higher learning, the study turns to literary activity among intellectuals and the integration of courtly and female readerships into the process of literary production. The conclusion is that at a functional level literary activity in the 18th century was invariably related to superordinate endeavors by individuals to define and establish an identity for themselves within corporative society.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110939378
9783110637854
ISSN:0934-5531 ;
DOI:10.1515/9783110939378
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Robert Seidel.