Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter : : Lebenskunst und literarisches Projekt / / Bettina Hey'l.

Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832 wurde lange Zeit vor allem wegen seines 'menschlichen Wertes' geschätzt. Im Vergleich mit dem Schillerbriefwechsel und den "Gesprächen mit Eckermann" galt er dagegen als intellektuell und künstlerisch unbedeu...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2011]
©1996
Year of Publication:2011
Edition:Reprint 2010
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 81
Online Access:
Physical Description:1 online resource (167 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Einleitung --
Probleme der Editions- und Rezeptionsgeschichte --
Die Symbolik eines Goethe-Briefes im Kontext --
Zelters Humor als Pendant zu Goethes Symbolik --
Altersfreundschaft, Altersbriefwechsel --
Ein autobiographischer Dialog --
Der Briefwechsel – ein Projekt --
Die Sprache der Natur und der Kunst. Zur Anthropologie des Briefwechsels --
Siglen --
Literatur
Summary:Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832 wurde lange Zeit vor allem wegen seines 'menschlichen Wertes' geschätzt. Im Vergleich mit dem Schillerbriefwechsel und den "Gesprächen mit Eckermann" galt er dagegen als intellektuell und künstlerisch unbedeutend. Die vorliegende Quellenstudie versucht eine Neubewertung des umfangreichen und vielseitigen Konvolutes, indem sie es als autobiographischen und anthropologischen Text ernst nimmt. Das Thematische und Ästhetische der Briefe wird nicht vorausgesetzt, sondern konsequent aus der eigenen Rationalität dieser auf den ersten Blick eigentümlichen, aber gelungenen Freundschaft der beiden ungleichen Männer entwickelt. Dabei zeigt sich, mit welcher Originalität, Folgerichtigkeit und Bewußtheit beide Partner die Korrespondenz als Form sui generis in ihrem Sinne ausprägen, wie sie ihre so unterschiedlichen Briefe als Sprach- und Lebenskunst zugleich begreifen. Schon früh, nach Schillers Tod 1805 und den historischen Umwälzungen des Jahres 1806, pflegen die Freunde den Briefwechsel als Metapher des eigenen Lebens, als dialogische Autobiographik, als ironisch-distanzierte Zeitzeugenschaft. Mit einer Kette weiterer gemeinsam bewältigter Todesfälle in der nächsten Umgebung und der Erfahrung fortschreitenden Alters nehmen diese Merkmale des Briefwechsels zu. Mitte der zwanziger Jahre beschließen Goethe und Zelter die posthume Veröffentlichung der vollständigen Korrespondenz und machen sie (von nun an im Blick auf den eigenen Tod schreibend) zum erregenden Dokument eines anthropologischen Selbstversuchs: Die Summe der einzelnen Briefe soll ihre latente Folgerichtigkeit offenlegen, die Masse der zufälligen Lebenszeugnisse sich wieder zum 'Leben' zusammenfügen. Die Frage nach der natürlichen Grundlage von Sprache und Schrift, nach der Möglichkeit, Biologie in Biographie zu verwandeln, bildet den Höhepunkt eines Briefwechsels, der sich von Anfang an selbst thematisierte.
This study interprets the correspondence between Goethe and Zelter in the period 1799 to 1832 as an autobiographical and anthropological text. From the first letters exchanged to the final years in which posthumous publication of the correspondence is envisaged, the two highly dissimilar partners in this dialogue handle the exchange of letters as a form of its own right. In the author's resistance to the experience of old age and death, the art of living and the art of writing become identical. The question of the extent to which it is possible to transform biology into biography forms the culmination of this correspondence, which from the outset was its own favoured subject.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110938982
9783110637830
ISSN:0083-4564 ;
DOI:10.1515/9783110938982
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Bettina Hey'l.