Götterspeise : : Mahlzeitenmotivik in der Prosa Thomas Manns und Genealogie des alimentären Opfers / / Michael Köhler.

Die Buddenbrooks essen, Joachim Ziemßen ißt, Peeperkorn frißt, Joseph läßt essen, Adrian Leverkühn ißt, Gregorius ißt. Die Reihe ließe sich fortsetzen. In allen Romanen Thomas Manns spielen Essensszenen eine bedeutungstragende Rolle. Sie bedienen nicht nur den Hunger. Sie problematisieren den Appeti...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
MitwirkendeR:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2015]
©1996
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2014
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 84
Online Access:
Physical Description:1 online resource (179 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Maulbeer-Omelette --
Essen und Erfahrung --
1. Einleitung --
2. Essen und Erkennen --
3. Bisse des Eros. Essen und Wahrheit in Platons Symposion --
4. »Die Freigebung des Kelches« Der Streit ums Abendmahl --
5. Antike Mysterienkulte ums Essen --
6. Feuerbachs Analyse des Opfers oder »Der Mensch ist, was er ißt« --
7. Heinrich Heines Poetisierung des eßbaren Gottes --
8. Interpretationen --
9. Ausblick: Küchenkyniker und Menschenfresser Thomas Bernhards Armenküche oder: die Geschichten von Behinderungen sind die Behinderungen von Geschichten --
Literaturverzeichnis
Summary:Die Buddenbrooks essen, Joachim Ziemßen ißt, Peeperkorn frißt, Joseph läßt essen, Adrian Leverkühn ißt, Gregorius ißt. Die Reihe ließe sich fortsetzen. In allen Romanen Thomas Manns spielen Essensszenen eine bedeutungstragende Rolle. Sie bedienen nicht nur den Hunger. Sie problematisieren den Appetit, den Willen, das Streben, den Austausch mit der Natur, dem Anderen, letztlich dem Göttlichen. Die "Götterspeise" geht dieser ebenso abgründigen wie ironischen Geschichte der Ernährung und der Mahlzeiten nach, indem sie den Bedeutungshorizont genealogisiert. Das heißt, sie beginnt mit den antiken Mysterienkulten, geht über das platonische Gastmahl und das christliche Abendmahl, über Ludwig Feuerbach und Heinrich Heine über zur vollen Ausfaltung des Themas bei Thomas Mann. Ein Ausblick in die alimentären Notstandsgeschichten Thomas Bernhards beschließt die Arbeit. Reibungslos und opferfrei, so die leitende These, ist kein Essen. Kein Austausch ohne Opfer. Das lehren die Helden der Mannschen Romane. In dieser Hinsicht ist das vorliegende Buch keine literaturwissenschaftliche Dekonstruktion, sondern eine Art Dekonsumtion bekannter und übersehener Mahl-Szenen im Werk Thomas Manns.
The Buddenbrooks may be the biggest eaters but they are not the only ones. All Thomas Mann's novels contain important meal scenes. Eating is not just the intake of food for survival purposes. It is a cultic act. The references and allusions are immense in their raduis - Plato's "Symposium", the Last Supper, eros and redemption. From Christian Buddenbrook, the suffering hero who can't get a morsel past his lips, to Joseph the Provider in the "Joseph" tetralogy the eating habits of Mann's protagonists symbolize the problems they have stomaching the outside world and keeping their inward selves under control. Eating is something they all make a meal of - guzzlers and ascetics alike - and sacrifice is the order of the day. The book serves up the secret menu underlying this consuming passion.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110938951
9783110637830
ISSN:0083-4564 ;
DOI:10.1515/9783110938951
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Michael Köhler.