Goethes Rätselparodie der Romantik : : Eine neue Lesart der "Wahlverwandtschaften" / / Gabrielle Bersier.

Die Untersuchung gründet sich auf einen flexiblen Begriff der Parodie als intertextuelle und metaliterarische Schreibweise, deren Ursprünge von der Parodietheorie der Gegenwart über den russischen Formalismus bis zur Literaturtheorie der Frühromantik und deren Kenntnisnahme durch Goethe zurückverfol...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2012]
©1997
Year of Publication:2012
Edition:Reprint 2012
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 90
Online Access:
Physical Description:1 online resource (217 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:i-iv --
Inhaltsverzeichnis --
Vorwort --
1. Einleitung --
2. Das parodistische Versteckspiel der Namen und Buchstaben --
3. Die Bildung des Majors --
4. Die Prosopopöie der Poesie Goethes --
5. Die rousseauistische Doppelparodie --
Literaturverzeichnis --
Namenregister
Summary:Die Untersuchung gründet sich auf einen flexiblen Begriff der Parodie als intertextuelle und metaliterarische Schreibweise, deren Ursprünge von der Parodietheorie der Gegenwart über den russischen Formalismus bis zur Literaturtheorie der Frühromantik und deren Kenntnisnahme durch Goethe zurückverfolgt werden. Entgegen der einschränkenden Assoziation der Parodie mit der Satire wird die Anwendbarkeit des Begriffs auf Goethes subtilen Roman aus der Affinität der Parodie zum Begriff der romantischen Ironie deduziert. Die Textanalyse geht von der auffallenden Metatextualität der Namengebung aus, um deren parodistische Machart aus den Belegen einer bisher nicht ausgewerteten, weil nicht namentlich ausgetragenen Fehde zwischen dem zum Katholizismus bekehrten Wortführer der Jenaer Romantik Friedrich Schlegel und dem Weimarer Klassiker abzuleiten. Obwohl die unmittelbare Provokation in den Schriften des Konversionsjahres lag - F. Schlegels Abhandlung "Über die Sprache und Weisheit der Inder" und seine Rezensionen für die "Heidelberger Jahrbücher" -, hatte der Romantiker bekannterweise den Kampf gegen den Klassizismus auf kunsttheoretischem Feld bereits in seinen Pariser "Gemäldebeschreibungen" eröffnet. Die versteckte Art der Schlegelschen Polemik bestimmte die verrätselte Art der Goetheschen Replik. Gezeigt wird, wie raffiniert sein parodistischer Roman sämtliche sprach- und kunsttheoretischen Verbote und Gebote des Gegners buchstäblich zu erfüllen und gleichzeitg ironisch umzuwandeln vermochte. Anhand dieses intertextuellen Vorgehens kann nicht nur die Schreibweise der "Wahlverwandtschaften" präzis beschrieben werden, sondern Goethes rätselhafter Roman läßt sich auch erstmalig in seine literaturhistorischen Zusammenhänge konkret einordnen.
This study is based on the current understanding of parody as an ironic and metaliterary type of intertextuality. The affinity between parody and irony asserted in Early Romantic literary theory validates the application of the term to Goethe's subtle novel. By presenting an intertextual solution to the enigma of the names, the study reveals the secret target of the narrator's parodic wit to be the newly converted Friedrich Schlegel whose recent publications had just carried over previous attacks against Goethe's Classicism from the realm of art into the fields of language theory and literature. The book shows how Goethe appropriated his opponent's polemical language to retaliate with an ironic evocation of his charges and recommendations in the guise of a romantic novel.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110938920
9783110637830
ISSN:0083-4564 ;
DOI:10.1515/9783110938920
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Gabrielle Bersier.