Ehe, Liebe, Freundschaft : : Semantik der Vergesellschaftung im frühneuhochdeutschen Prosaroman / / Manuel Braun.

This study of historical semantics and early modern-age literary history delineates the way in which ideas about marriage, love and friendship changed radically from the 15th to the 16th century. Taking its bearings from systems and discourse theory, it examines tractates and fictional literature. G...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2013]
©2001
Year of Publication:2013
Edition:Reprint 2013
Language:German
Series:Frühe Neuzeit : Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext , 60
Online Access:
Physical Description:1 online resource (390 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Dank --
Inhaltsverzeichnis --
A) Themen, Theorien, Texte --
Β) Indizien für Ausdifferenzierungsprozesse --
C) Antworten auf Ausdifferenzierungsprozesse --
D) Verknüpfungen --
E) Literaturverzeichnis --
F) Autoren- und Textregister
Summary:This study of historical semantics and early modern-age literary history delineates the way in which ideas about marriage, love and friendship changed radically from the 15th to the 16th century. Taking its bearings from systems and discourse theory, it examines tractates and fictional literature. Georg Wickram's prose romances take up the discourse on marriage to be found in moral theology and in stark contrast to earlier romances instantiate new forms of passionate love and friendship. As such they respond to the increasing isolation of the individual in the wake of the thoroughgoing reorganization of (German) society at that time, a phenomenon reflected both in the »Fortunatus« romance and in the course of actual historical developments.
Wie entwerfen frühneuhochdeutsche Prosaromane Ehe, Liebe und Freundschaft? Wie verändern sich diese Entwürfe zwischen 1474 und 1556? Und wie lassen sich diese Veränderungen erklären? Solche Fragen geht die Untersuchung über eine systemtheoretische Rekonstruktion des Problemhorizonts und eine diskursanalytische Aufbereitung der Lösungsstrategien an. Die Gesellschaft Oberdeutschlands beginnt sich um 1500 von stratifikatorischer auf funktionale Differenzierung umzustellen, was in literarischen Texten wie dem ›Fortunatus‹ und im realhistorischen Geschehen fassbar ist. Das schwächt ältere soziale Bindungen (Geschlecht, Verwandtschaft, Gemeinde, Genossenschaft), und erzeugt Bedarf an neuen Formen der Vergesellschaftung, dem sowohl Traktate als auch Romane Rechnung zu tragen suchen. Ältere Romane entwerfen Ehe als Bündnis zweier Dynastien, während diejenigen Georg Wickrams sich an den moralphilosophischen Ehediskurs anlehnen, der die gestiegene Komplexität der Gesellschaft durch ein hierarchisches Ordnungsmodell wieder einzufangen sucht. Dagegen verleiht die Liebe – sie tendiert zur Passion – dem Einzelnen Halt, indem sie ihn in totalem Sinn an das geliebte Du verweist. Ein Seitenspross zur passionierten Liebe ist Freundschaft, die an die Stelle der Waffenhilfe unter Kriegern die empfindsame Kommunikation setzt. Die Arbeit leistet gleichzeitig einen Beitrag zur historischen Semantik und zur Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110937848
9783110637854
ISSN:0934-5531 ;
DOI:10.1515/9783110937848
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Manuel Braun.