Mörikes heimliche Modernität / / Ulrich Hötzer; hrsg. von Eva Bannmüller.

Eduard Mörike (1804-1875) gilt in der Literaturwissenschaft als ungewöhnlich schwer zugänglicher Dichter. Nach jahrzehntelanger Arbeit an der Historisch-Kritischen Gesamtausgabe wollte Ulrich Hötzer die Ergebnisse seines dialogischen Umgangs mit Mörike veröffentlichen. Dieser Band, posthum herausgeg...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
HerausgeberIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2015]
©1998
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2015
Language:German
Online Access:
Physical Description:1 online resource (314 p.) :; 6 Faks.
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Description
Summary:Eduard Mörike (1804-1875) gilt in der Literaturwissenschaft als ungewöhnlich schwer zugänglicher Dichter. Nach jahrzehntelanger Arbeit an der Historisch-Kritischen Gesamtausgabe wollte Ulrich Hötzer die Ergebnisse seines dialogischen Umgangs mit Mörike veröffentlichen. Dieser Band, posthum herausgegeben, folgt dem Editionsplan des Verfassers: Mörikes Formkunst - Einzelinterpretationen - Mörikes Hellenismus. Den drei großen Kapiteln sind Aufsätze, unveröffentlichte Vorträge, Interpretationen und Aufzeichnungen zugeordnet. In dem weiten Spannungsbogen von antiker bis zu moderner Dichtung wird der Versuch unternommen, Mörike als Nachfahre des Horaz und Gefährte von Baudelaire zu fassen - beide Pole gleichsam unerforscht in der Mörike-Forschung. Mörikes Rückbindung an die Tradition der antiken Dichtung äußert sich im Anknüpfen an bestimmte antike Autoren in Motiv, Struktur, Gattung (Epigramm, Epistel, Satire) und Form (Distichon, Senar, paraphrasierte Hexameter, Sapphische Ode). Somit steht Mörike in einer von Wieland in die deutsche Literatur eingeführten Tradition, die in Mörikes Formkunst ihren Höhepunkt erreicht. Die hohe Formkunst des poeta doctus herauszustellen, die von Wieland eingeklagte 'Leichtigkeit' in der Aneignung und Handhabung der griechisch-abendländischen Vers- und Strophenformen, war das Anliegen Hötzers. An den feinsinnigen Einzelinterpretationen wird dies deutlich, dann besonders im dritten Kapitel "Mörikes Hellenismus". Die genaue Textanalyse macht das Verfahren der imitatio als einer Maske deutlich, in deren Fremdheit sich das Eigene und Eigentliche der Welterfahrung des Dichters spiegelt. Sie zeigt aber auch die zentrale Bedeutung, die der Erinnerung als Grundelement im dichterischen Prozeß zukommt, zeigt die Antizipation moderner Welterfahrung, die das Mörikesche Werk der literarischen Moderne annähert.
In essays and interpretations of individual works, Ulrich Hötzer sets out to define what it is that makes Eduard Mörike's (1804-1875) works so unmistakably his own. In his quest for fundamental characteristic features, Hötzer concludes that it is the 'depth of the moment' that can be defined as a recurrent formative element in Mörike's poetry. Like sunrays gathered by a lens to a point of searing intensity, this depth of the moment distils the quintessence of the experience and response informing the respective poem. The author sees the structure of time and awareness embodied in this as an indication of Mörike's modernity. Ulrich Hötzer did not live to see this volume published but it minutely respects the layout he had in mind: Mörike's formal mastery - individual works interpreted - Mörike's Hellenism. In a far-flung context ranging from classical antiquity to the present, Mörike stands revealed both as a descendant of Horace and a contemporary of Baudelaire.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110931969
9783110637830
DOI:10.1515/9783110931969
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Ulrich Hötzer; hrsg. von Eva Bannmüller.