Du Bellay und Petrarca : : Das Rom der Renaissance / / hrsg. von Barbara Vinken.

Das Verhältnis der Renaissance zur Antike läßt sich am eindrücklichsten in all seinen Ambivalenzen an Rom illustrieren. Um Rom als Dreh- und Angelpunkt aller Hoffnung auf Veränderung kreist das Denken der Humanisten in Euphorie und Melancholie. Francesco Petrarca (1304–1374) schreibt als Vergil ohne...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
HerausgeberIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2015]
©2001
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2015
Language:German
Series:Mimesis : Romanische Literaturen der Welt , 37
Online Access:
Physical Description:1 online resource (256 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Einleitung: Idolatrie und Kritik --
I. Illustratio und Translatio: Erasmus, Speroni, Du Bellay --
II. Auctoritas und Imperium: Petrarca gegen Augustinus --
III. Antiquitez und Songe: Negative Poetik --
IV. Regrets und Entr'escriture: Du Beilay versus Ronsard --
Bibliographie
Summary:Das Verhältnis der Renaissance zur Antike läßt sich am eindrücklichsten in all seinen Ambivalenzen an Rom illustrieren. Um Rom als Dreh- und Angelpunkt aller Hoffnung auf Veränderung kreist das Denken der Humanisten in Euphorie und Melancholie. Francesco Petrarca (1304–1374) schreibt als Vergil ohne Rom in weltreformistischer Perspektive gegen die Selbstvergessenheit Roms an, das aus dem Exil durch eine restauratio Romae zurückgeholt werden soll. Die Wiedergeburt Roms, die durch ein Überblenden von Stein- und Textcorpus in Petrarcas Schriften gelingen soll, ist das sine qua non einer geschichtswürdigen Geschichte. Joachim Du Bellay (1522–1560) hingegen geht es in seinen römischen Gedichtzyklen nicht um eine Wiedergeburt Roms, sondern um dessen endgültige Grablegung. Das im Namen Roms geschriebene Versprechen unsterblichen Ruhms läßt er in den Worten der Alten zu Wort kommen, um sie im Wiederaufrufen zu widerrufen. Seine Gedichte illustrieren Rom nicht lebendig, sondern verewigen durch eine negative Poetik die unbelebte Todheit und fördern so römische Wahrheit zu Tage. Während Du Bellays römische Dichtung irdische Geschichte als Ent-täuschung (sic!) lesbar macht, erlöst Marguerite, Schwester des französischen Königs, Muse und Dichterin, als Nova Pandora von Roma Prima Pandora. Marguerite ist der von Du Bellay poetisch begründete Antitypus zu Rom, die jedenfalls für den Moment der Poesie von römischem Fluch befreit.
The highly ambivalent relationship of the Renaissance to antiquity can best be illustrated with reference to Rome. Oscillating between euphoria and melancholy, humanist thought revolved around Rome as the centre of all its hopes. Francesco Petrarca's (1304-1374) vision was a rebirth of Rome, while Joachim du Bellay (1522-1560) was preoccupied with finally laying it to rest together with all it stood for. In a sophisticated intertextual dovetailing of writings from antiquity, Du Bellay pits against Petrarch's restauratio not translatio but the religious schema of grace. In the name of Marguerite, poetry redeems us from the curse of history that bears the name of Rome.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110923414
9783110637854
ISSN:0178-7489 ;
DOI:10.1515/9783110923414
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: hrsg. von Barbara Vinken.