Geschichte der deutschen Tischgesellschaft / / Stefan Nienhaus.

Die deutsche Tischgesellschaft ist ein wichtiges literatur- und gesellschaftshistorisches Ereignis der preußischen Reformzeit, des frühen deutschen Nationalismus und Antisemitismus. Die Geschichte der von Achim von Arnim (1781–1831) am 18. Januar 1811 (mit der Unterstützung Adam Müllers) gestifteten...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2013]
©2003
Year of Publication:2013
Edition:Reprint 2013
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 115
Online Access:
Physical Description:1 online resource (405 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
I. Einleitung --
II. Der Verein --
III. Die Texte der deutschen Tischgesellschaft --
IV. Zeitgenössische Reaktionen auf die Tischgesellschaft --
V. Die Bewertung der deutschen Tischgesellschaft in der Forschungsgeschichte --
VI. Die deutsche Tischgesellschaft. Eine Neubewertung --
VII. Bio-bibliographisches Verzeichnis der Mitglieder --
Bibliographie
Summary:Die deutsche Tischgesellschaft ist ein wichtiges literatur- und gesellschaftshistorisches Ereignis der preußischen Reformzeit, des frühen deutschen Nationalismus und Antisemitismus. Die Geschichte der von Achim von Arnim (1781–1831) am 18. Januar 1811 (mit der Unterstützung Adam Müllers) gestifteten Vereinigung wird in der vorliegenden Untersuchung zum ersten Mal auf der Grundlage des gesamten Handschriftenmaterials dargestellt. Hochrangige Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft – Künstler und Intellektuelle wie Brentano, Adam Müller, Ministerialbeamte wie Staegemann und Beuth, Universitätsgelehrte wie Fichte, Schleiermacher und Savigny, Militärs wie Clausewitz – vereinigten sich in der Tischgesellschaft, um sich beim gemeinsamen Mahl durch Tischreden unterhalten zu lassen und sich über die politische Situation Preußens zu verständigen. In der Tradition romantischer Geselligkeit schloss man die Philister aus, als demonstrative Haltung gegen die soziale Integration der jüdischen Bevölkerung nahm der Verein nicht einmal getaufte Juden auf. In auf schreckliche Weise brillanten satirischen Abhandlungen Brentanos und Arnims wurden diese Ausschlusskriterien ausführlich begründet. Als positives ideologisches Band diente der Tischgesellschaft der preußisch-deutsche Patriotismus und der Hass auf die napoleonische Besatzungsmacht. Vor den Befreiungskriegen vertraten die Tischgenossen einen preußischen Nationalismus, sie verstanden sich als eine Ersatzöffentlichkeit, die sich in Treue zum Königshaus dem Verfall des Hohenzollernstaates entgegenstemmte. Die zahlreichen überlieferten Tischreden geben darüber hinaus Zeugnis ab von einem erfolgreichen Kulturprogramm, bei welchem – als nationales Identifikationsangebot – der Kult um die ‚Klassiker‘ Goethe und Schiller im Vordergrund steht.
This is the first attempt ever made to provide a comprehensive portrayal of the Deutsche Tischgesellschaft founded by Achim von Arnim (1781-1831) and existing from 1811 to at least 1834. This Berlin society contributed decisively to the 'invention of the German nation'. Prominent representatives of leading circles in society were united in a Christian German, Prussian nationalist and German nationalist ideology. Women and Jews were excluded. The speeches that have come down to us testify to a major cultural program with which Arnim and Clemens von Brentano continued the politicization of aesthetics that they initiated with »Des Knaben Wunderhorn«.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110915198
9783110637854
ISSN:0083-4564 ;
DOI:10.1515/9783110915198
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Stefan Nienhaus.