Der Blick ins All : : Reflexionen des Kosmos der Zeichen bei Brockes, Jean Paul, Goethe und Stifter / / Barbara Hunfeld.

Schon immer war der Blick ins All mehr als Himmelsbetrachtung. Es galt, den Kosmos - das Weltganze als gesetzmäßige und bedeutungsvolle Konfiguration - wie auch den Status seines Betrachters aus der Bestimmung von Zeichen zu konstituieren. So ist die Geschichte der Himmelsbetrachtung zugleich eine G...

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Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2013]
©2004
Year of Publication:2013
Edition:Reprint 2013
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 121
Online Access:
Physical Description:1 online resource (223 p.)
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505 0 0 |t Frontmatter --   |t Inhaltsverzeichnis --   |t Einleitung --   |t I. Die Ordnung des Himmels Die Astronomiegeschichte und die Zeichen --   |t II. Schriftgrund und Abgrund Das All in Barthold Heinrich Brockes’ --   |t III. Die Himmelsleiter. Kosmische Augenblicke in Jean Pauls Titan --   |t IV. Die sprachliche Ordnung des Himmels Die Sternwartenszene in Goethes --   |t V. Im Zeichenkosmos Vervielfältigungen des Himmels in Adalbert Stifters Der Condor --   |t Schlußbemerkung --   |t Literaturverzeichnis 
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520 |a Schon immer war der Blick ins All mehr als Himmelsbetrachtung. Es galt, den Kosmos - das Weltganze als gesetzmäßige und bedeutungsvolle Konfiguration - wie auch den Status seines Betrachters aus der Bestimmung von Zeichen zu konstituieren. So ist die Geschichte der Himmelsbetrachtung zugleich eine Geschichte der Hermeneutik kosmischer Zeichen. Wo literarische Allbetrachter zum Himmel blicken, geht es deshalb um mehr als um semantische Bestimmungen des Kosmos. Welt- und Selbstdeutungen des Betrachters sind hier mit der grundsätzlichen Frage nach der Lesbarkeit von Zeichen verknüpft. Darum ist der kosmische Augenblick der Moment, in dem die Texte ihre eigenen Bedingungen reflektieren. Brockes' »Irdisches Vergnügen in Gott« erprobt am unermeßlichen Himmel die mimetischen Leistungen einer an klassischer Abbildtheorie geschulten Beschreibungskunst. Dabei wird das All zum Darstellungsproblem. In Jean Pauls »Titan« dehnen die kosmischen Augenblicke gerade im Bemühen, die Urbildsphäre zu erreichen, das Reich der Zeichen weiter aus. In Goethes »Wanderjahren« genügt sich der Kosmos der Zeichen selbst als unaufhörliche Rede, die »immer weitergehen kann«. Stifters »Condor« schließlich versucht eine neue Gegenständlichkeit, doch ist das All vor allem die Variable, welche die Betrachter mit literarischen Kosmosbildern füllen. Die Kosmosschau der Literatur ist in der Zeit des kosmologischen Umbruchs vom geschlossenen zum nachkopernikanischen Himmel also vor allem Betrachtung des Kosmos der Zeichen; ein Blick, den der Text auf sich selber wirft. 
520 |a The history of the contemplation of the heavens is at the same time a history of the hermeneutics of cosmic signs. Where literary observers of the universe look up to the heavens, interpretations of the self and the cosmos are necessarily bound up with the essential issue of the readability of signs. The cosmic moment is the moment in which texts reflect their own conditions of being. In the literature of the period from the mid 18th to mid 19th centuries we find reflections not only of the historically significant range of discoveries in the post-Copernican heavens, but also of the transition in aesthetic history from an aesthetics of mimesis to an aesthetics of autonomy. 
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