Rabelais zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit : : Gargantua: Literatur als Lebensführung / / Bettina Rommel.

Spätestens seit Michael Bachtins Lektüre stellt François Rabelais (1494-1553) eine zentrale Referenz für die literarturwissenschaftliche Theoriebildung dar. Der Verfasser der ab 1532 erscheinenden Pentalogie erscheint als Autor von faszinierender Modernität, als Ahnherr von Intertextualität, Selbstr...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2013]
©1997
Year of Publication:2013
Edition:Reprint 2013
Language:German
Series:Mimesis : Romanische Literaturen der Welt , 24
Online Access:
Physical Description:1 online resource (183 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Danksagung --
Einleitung --
ERSTER TEIL. PROBLEME DER RABELAIS-FORSCHUNG --
ZWEITER TEIL. PRAGMATISCH-MEDIALER HORIZONT --
DRITTER TEIL. DER GARGANTUA IM SPANNUNGSFELD DER ORALITÄT --
Ausblick --
ABBILDUNGEN --
Abbildungsnachweis --
Literaturverzeichnis --
Autoren- und Sachregister
Summary:Spätestens seit Michael Bachtins Lektüre stellt François Rabelais (1494-1553) eine zentrale Referenz für die literarturwissenschaftliche Theoriebildung dar. Der Verfasser der ab 1532 erscheinenden Pentalogie erscheint als Autor von faszinierender Modernität, als Ahnherr von Intertextualität, Selbstreferenz oder Dekonstruktion. Solcherart Etiketten haben allerdings nur den Methodenstreit befördert, so daß zahllose Fragen, die Rabelais` Romanwerk stellt, von der Forschung unbeantwortet sind. Exemplarisch läßt sich das am "Gargantua" zeigen. Schwierigkeiten bereiten dort u.a. die Abschlußkapitel mit der Beschreibung einer imaginären Architektur. Die Funktion der hier greifbaren mnemotechnischen Verfahren wird nicht ansatzweise erkannt. Die vorliegende Arbeit verfolgt daher das Ziel, den Blick weg von modernen Identifikationen zu lenken, um die historische Differenz eines zeitlich fernen wie habituell fremden Literaturkonzepts paradigmatisch sichtbar zu machen, dessen Funktion Literatur als Lebensführung benennt. Sie beschreitet dazu ein von der Rabelais-Forschung weithin unbetretenes Gebiet: Der Text des 1534/5 publizierten Romans wird zum einen im mediengeschichtlichen und paradigmatischen Rahmen seiner Entstehungssituation gelesen. Mit dieser Kontextualisierung ist eine weitere methodische Option verbunden. Die Kategorien der Mündlichkeits-/Schriftlichkeitsforschung eröffnen die Möglichkeit, pragmatische, mediale und materiale Faktoren in die Analyse einzubeziehen, die einem eng gefaßten Textbegriff entgehen. Für den "Gargantua" heißt dies, daß hier erstmals die literarische Relevanz von Praktiken des Lesens und Schreibens sowie der ihnen komplementären Techniken der kulturellen Übermittlung ins Blickfeld geraten. Dies betrifft vor allem die unter dem Begriff der Semi-Oralität gefaßten, für mediale Übergangssituationen typischen Rezeptions- und Produktionsformen von Literatur. Nicht zuletzt wird ein altes Problem der Rabelais-Forschung gelöst: Die Studie weist erstmals den hohen Stellenwert der ars memorativa in der literarischen Konzeption nach und liefert damit einen Schlüssel für den Bau der Abtei von Theleme.
The evolution of ever more sophisticated communication technologies sharpens our perception of the complex relationship between media-specific techniques and cultural innovation. Contemplation of François Rabelais' novel in terms of the pragmatic situation in which it originated and the media available to its author restores to it the quality of historical difference progressively masked by the role it has played as a touchstones in the generation of modern theories of narrative literature. The study also breaks new ground in the methods it employs. Drawing upon categories of research into oral and written traditions developed in the context of cultural studies, it elaborates a dynamic model which takes the example of "Gargantua" as a basis for a detailed description of Rabelais' status on the contemporary book market and his literary strategy vis-à-vis the lay written culture of the time and the reading and writing conventions operative within that culture. The study is also significant in resolving a central problem in Rabelais` research. Pointing up for the first time the eminent importance of ars memorativa in Rabelais` literary approach, it provides the key to the otherwise apparently inexplicable construction of the 'abbaye de Thélème'.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110913811
9783110637830
ISSN:0178-7489 ;
DOI:10.1515/9783110913811
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Bettina Rommel.