Erzählte Menschenkenntnis : : Moralische Erzählungen und Verhaltensschriften der deutschsprachigen Spätaufklärung / / Gunhild Berg.

In terms of the moral strictures of German enlightenment, knowledge of human nature was equivalent to judgment on it. The study demonstrates that moral narratives exemplify the resulting epistemological problem besetting moral philosophy, social ethics, and anthropology: the impossibility of truly k...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2012]
©2006
Year of Publication:2012
Language:German
Series:Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung : Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der europäischen Aufklärung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg , 30
Online Access:
Physical Description:1 online resource (406 p.)
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Description
Other title:i-iv --
Dank --
Inhalt --
I Moral und Verhalten. Zur Einleitung --
1 Problemaufriß --
2 Moralisierung und Regeltradierung in Verhaltensschriften der deutschen Aufklärung --
II Verhalten und Urteilen. Gemütererkenntnis in deutschsprachigen Verhaltensschriften der Aufklärung --
1 Vom pragmatischen zum moralischen Interesse am anderen --
2 Anleitungen zur Gemütererkenntnis nach 1750 --
3 Problem Verstellung --
4 Zwischenresümee --
III Erzählen und Erkennen. Moralische Erzählungen der deutschsprachigen Spätaufklärung --
1 Beispiel und Bekehrung. Affirmationen moralischen Verhaltens --
2 Prüfung. Gemütererkenntnis auf Figurenebene --
3 Konflikte. Problematisierung von Moral und Verhalten --
IV Resümee --
V Literaturverzeichnis
Summary:In terms of the moral strictures of German enlightenment, knowledge of human nature was equivalent to judgment on it. The study demonstrates that moral narratives exemplify the resulting epistemological problem besetting moral philosophy, social ethics, and anthropology: the impossibility of truly knowing the Other. They reflect and engage with the contradiction between morals, morality, and judgment inherent in the philosophy of the Enlightenment. By combining morality and behavioural doctrine with a fictional view of the inner life of the Other they compensate for the lack of human knowledge prevalent at the end of the 18th century.
Parallel zum Wandel von der Folgen- zur Gesinnungsethik nimmt im 18. Jahrhundert das Interesse an der Psyche des Menschen zu. Menschenkenntnis zielt so auf die moralische Beurteilung des Handelnden. Doch Moralphilosophie, Gesellschaftsethik und Anthropologie der deutschen Aufklärung diagnostizieren die Unerkennbarkeit des Individuums. Die historische Analyse systematisiert die Argumente dieser Diskussion und verfolgt ihre Reflexion in deutschsprachigen Moralischen Erzählungen. Sie zeigt, dass die ab 1750 neu entstehende Gattung Sittenbeschreibungen mit der Didaxe der Aufklärungsmoral und des moralischen Urteilens verbindet. Auf der Basis eines breiten Quellenkorpus gelingt der Nachweis, dass Moralische Erzählungen nicht nur moralisch-normativ, sondern auch problemreflexiv und in ihrer empfindsamen Tendenz innovativ sind. Denn das "empfindsame" Verhaltensideal erweist sich als ein idealischer Ausweg, den weniger die Präzeptistik als vielmehr die Literatur aufzeigt. Moralische Erzählungen prüfen mit psychologisch-anthropologischer Kompetenz theoretische Verhaltensvorgaben. Sie analysieren Verhaltensregeln, Tugendrigorismus, Verhaltenserwartung, -wahrnehmung und -konstituierung. Den Blick ins Innere, der real verstellt ist, kann ein "allwissender" Erzähler ausgestalten. Die narrativen Möglichkeiten der Fiktion kompensieren das Nicht-Wissen vom Menschen am Ende des 18. Jahrhunderts.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110912838
9783110637854
9783110277128
9783110276893
ISSN:0948-6070 ;
DOI:10.1515/9783110912838
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Gunhild Berg.