Gedankenexperimente : : Wissenschaft und Roman im Frankreich des 19. Jahrhunderts / / Frank Wanning.

Die komplexen Debatten zum Verhältnis von Wissenschaft und Literatur im 19. Jahrhundert sind durch zahlreiche Mißverständnisse von Gelehrten und Dichtern geprägt. Die Studie rekonstruiert den historischen Diskussionsprozeß zunächst anhand der Schriften von Auguste Comte, Hippolyte Taine und Ernest R...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2017]
©1999
Year of Publication:2017
Edition:Reprint 2017
Language:German
Series:Mimesis : Romanische Literaturen der Welt , 32
Online Access:
Physical Description:1 online resource (287 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhaltsverzeichnis --
Vorbemerkung --
1. Literarische Kompensation wissenschaftlicher Autonomie bei Auguste Comte --
2. Legitimationsprobleme differenzierter Paradigmen: Hippolyte Taine --
3. Wissenschaftliche und literarische Autonomie: Ernest Renan --
4. Zur Konzeption einer <rêverie seientifique>: Honoré de Balzac --
5. Der Roman als Modell engagierter Wissenschaft: Edmond und Jules de Goncourt --
6. Zur wissenschaftlichen Hermeneutik der <fantaisie du vrai>: Emile Zola --
7. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen --
8. Literaturverzeichnis --
Index
Summary:Die komplexen Debatten zum Verhältnis von Wissenschaft und Literatur im 19. Jahrhundert sind durch zahlreiche Mißverständnisse von Gelehrten und Dichtern geprägt. Die Studie rekonstruiert den historischen Diskussionsprozeß zunächst anhand der Schriften von Auguste Comte, Hippolyte Taine und Ernest Renan, die auf unterschiedliche Weise versuchen, wissenschaftliche Defizite durch literarische Verfahren zu kompensieren. Aufgrund abstrakter Darstellungen kann die Wissenschaft ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht wahrnehmen und ist gezwungen, auf literarische Verfahren zurückzugreifen, um ein größeres Publikum zu erreichen und damit ihre politischen Forderungen umzusetzen. Bei der Formulierung dieses Vermittlungsauftrags "entdecken" die Gelehrten eigenständige literarische Erfahrungsweisen, die denen der Wissenschaft gleichwertig ist. In Analogie zu den Bestrebungen der Wissenschaftler versuchen die Dichter Honoré de Balzac, Jules und Edmond de Goncourt sowie Emile Zola ihrer Epik größere Anerkennung zu verschaffen, indem sie diese den anerkannten wissenschaftlichen Methoden annähern. Dabei unterlaufen sie traditionelle ästhetische Postulate, die dem wissenschaftlichen Anspruch entgegenstehen, durch begriffliche Umbesetzungen und innovative Darstellungsverfahren. Hiervon ist der klassische Mimesisbegriff ebenso betroffen wie das vraisemblance-Konzept und der Geniebegriff, der neu definiert wird. Am vorläufigen Ende des Diskussionsprozesses, der Wissenschaft und Literatur des 19. Jahrhunderts einander annähern sollte, werden sowohl die ästhetische Autonomie als auch die künstlerische Subjektivität bestätigt: Eine Annäherung findet nicht statt.
The complex debates on the relationship between science and literature in the 19th century are marked by numerous misprisions on the part of scholars and authors alike. The study shows how Auguste Comte, Hippolyte Taine, and Ernest Renan attempted to compensate for scientific deficits by literary means. Vice versa, Honoré de Balzac, the brothers Goncourt, and Emile Zola attempted in their theoretical writings to use reconceptualizations and innovative presentation methods to confer specifically scientific qualities on the way their novels could be read and experienced. Paradoxically, at the end of the discussion aesthetic autonomy and artistic subjectivity stand affirmed.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110910285
9783110637830
ISSN:0178-7489 ;
DOI:10.1515/9783110910285
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Frank Wanning.