Performativität und Rhetorik der Redlichkeit : : Nietzsche – Kleist – Kafka – Lasker-Schüler / / Nina Tolksdorf.

As the understanding of subject and language changed in the 19th and 20th centuries, the concept of sincerity (Redlichkeit) was profoundly problematized. Rather than rejecting the term, this study develops a theory of rhetorical and performative sincerity that relies neither on the subject nor on pr...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DG Plus DeG Package 2020 Part 1
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2020]
©2020
Year of Publication:2020
Language:German
Series:Hermaea. Neue Folge : Germanistische Forschungen , 153
Online Access:
Physical Description:1 online resource (VIII, 235 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhaltsverzeichnis --
Siglenverzeichnis --
1. Einleitung: Ein „uraltes Wort“ und eine „Neue Aufrichtigkeit“ --
2. Riskante Redlichkeit. Ihre Performativität und Rhetorik --
3. Redlichkeit und der Schrei der Philosophie. Friedrich Nietzsches Also sprach Zarathustra --
4. Redlichkeit auf dem Schlachtfeld. Heinrich von Kleist --
5. Unaufrechte Redlichkeit. Franz Kafkas Proceß --
6. Zur Ironie der Redlichkeit. Else Lasker-Schülers Mein Herz --
7. Schluss --
Literaturverzeichnis --
Personenregister
Summary:As the understanding of subject and language changed in the 19th and 20th centuries, the concept of sincerity (Redlichkeit) was profoundly problematized. Rather than rejecting the term, this study develops a theory of rhetorical and performative sincerity that relies neither on the subject nor on propositional language. Close readings of literary texts show that this sincerity is a representational mode that reveals the possibility of ethical speech beyond the subject.
Der Band stellt sich den Herausforderungen, denen sich Konzepte von Aufrichtigkeit und Redlichkeit angesichts poststrukturalistischer Theorien stellen müssen. Wenn Zeichen arbiträr werden und durch philosophische und gesellschaftliche Umbrüche der Begriff des Subjekts ins Wanken gerät, dann werden Konzepten von Aufrichtigkeit gleich zwei Parameter entzogen, an denen sie sich orientiert: Eine Sprache, die präzise ausdrücken kann, was gedacht und gefühlt wird sowie ein Subjekt, das sich nicht nur darüber bewusst ist, was es denkt und fühlt, sondern auch darüber, was es tut, wenn es spricht. Beide Grundlagen wurden in literatur- und sprachwissenschaftlichen sowie in philosophischen Untersuchungen im 19. und 20. Jahrhundert radikal in Frage gestellt. Auf diese Entwicklung reagiert die Studie, indem sie mit den Autor*innen Kleist, Nietzsche, Kafka und Lasker-Schüler ein Konzept von Redlichkeit entwickelt, das sowohl performativ als auch rhetorisch ist. Während philosophische, theologische und ethische Diskurse zumeist ignorieren, dass Redlichkeit etymologisch mit ‚Rede’ und ‚Tat’ verknüpft ist, stellen literarische Texte genau das heraus und erlauben so eine Reformulierung des moralisch konnotierten Konzepts von Redlichkeit. Die Konsequenz dieser Neuperspektivierung ist, dass sich Redlichkeit in Anbetracht der korrupten und unzuverlässigen Welten denken lässt, mit denen Figuren und Protagonisten bei Nietzsche, Kleist, Kafka und Lasker-Schüler konfrontiert sind. Sie erlaubt auch den prekären Subjekten, die diese Texte darstellen, redlich zu sein. Die Studie analysiert den Konflikt, ohne die Möglichkeit von Redlichkeit zu verabschieden. Stattdessen formuliert sie ein Konzept, das sich auf das richtet, was mit Redlichkeit vollzogen wird. Redlichkeit erlaubt es somit, das instabile Subjekt der Moderne und Aufrichtigkeit zusammen zu denken und verweist so auf eine Ethik jenseits des Subjekts.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110676587
9783110696271
9783110704518
9783110704532
ISSN:0440-7164 ;
DOI:10.1515/9783110676587
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Nina Tolksdorf.