Auszeiten : : Temporale Ökonomien des Luxus in Literatur und Kultur der Moderne / / hrsg. von Ruth Signer, Christine Weder, Peter Wittemann.

Luxury, understood as a relative and ambivalent category of abundance and excess, refers to not just a material but also a temporal measure or excess – because, according to the conventional view, time is the actual luxury of the present day. The contributions in this volume examine compelling dimen...

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Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DG Plus DeG Package 2021 Part 1
MitwirkendeR:
HerausgeberIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2021]
©2021
Year of Publication:2021
Language:German
Series:Luxus und Moderne : Die Ambivalenz des Überflüssigen in Kulturkonzeptionen der Literatur und Ästhetik seit dem 18. Jahrhundert ; 1
Online Access:
Physical Description:1 online resource (IX, 301 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Vorab --
Inhalt --
Zeitökonomien des Luxus. Einleitung --
I Sozialhistorische Bezüge --
Müßiggang als ästhetische Ressource: Zur Refiguration von --
Kunst und Arbeit im achtzehnten Jahrhundert --
„[A]lles darbieten, was auch der ausschweifendste Luxus --
verlangen kann“: Zur Kulturgeschichte des Pariser Palais Royal zwischen --
Ancien Régime und industriellem Zeitalter --
Leseluxus: Weibliche Lektüre und bürgerliche Zeitökonomie --
um 1800 --
Die Auszeit zwischen Regulativ und Luxus: Zur Dialektik von --
Zeitfreiheit und Zeitzwang --
II Philosophische und ästhetische --
Reflexionen --
Von der Zeitverschwendung zur Muße: Luxuskritik und --
Zeitdiätetik bei Rousseau --
Ein Feuerwerk verpuffender Augenblicke: Moderne --
Flüchtigkeit als Luxus und Kunst (Schoen / Adorno – Goethe) --
Unbedingte Zeit: Der temporale Luxus des Bohemiens und die Ökonomisierung der freien Zeit (Adorno, Bourdieu) --
Natur und Evolution: Zu einer anderen Ökonomie und Ästhetik --
von Luxus --
Luxus und Zeit --
III Perspektiven der Literatur --
Tugend, Zeit und Müßiggang: Zum Luxus-Motiv in Christoph --
Martin Wielands Dialogen des Diogenes von Sinope (1770) --
Luxus und Beschleunigung um 1800 (Lichtenberg, Goethe, --
E.T.A. Hoffmann) --
Energieumwandlung: Ökonomisch-literarische Bewertungen des Müßiggangs in Gottfried Kellers Die Leute von Seldwyla --
Auszeiten in der Zeitung: Zur Zeitökonomie im literarischen --
Feuilleton --
Luxus des Lassens: Müdigkeit als Auszeit in Philosophie und --
Literatur (vom französischen Materialismus über Rousseau und Musil bis zur --
Gegenwart) --
Kurzbiographien --
Register
Summary:Luxury, understood as a relative and ambivalent category of abundance and excess, refers to not just a material but also a temporal measure or excess – because, according to the conventional view, time is the actual luxury of the present day. The contributions in this volume examine compelling dimensions of this correlation since the Enlightenment from an interdisciplinary perspective with an emphasis on literary studies.
Zeit gilt heute als der wahre Luxus. Zumindest legt ein Blick in Magazine, Ratgeberliteratur und Umfrageergebnisse nahe, dass diese Gleichsetzung zu einem Topos der Gegenwart geworden ist. Luxus, verstanden als höchst relative und stets neu auszuhandelnde Kategorie von Überfluss und Überschuss, lässt sich demnach nicht nur auf ein materielles, sondern auch ein zeitliches Maß bzw. Übermaß beziehen.Die Beiträge des interdisziplinär ausgerichteten Bandes mit literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt nehmen diese vielschichtige Korrelation unter den modernen Bedingungen einer markant erhöhten Ambivalenz des Luxus seit seiner ökonomischen und anthropologischen Aufwertung im 18. Jahrhundert in den Blick.Die Allianz von Zeit und Luxus ist höchst zweischneidig. ›Zeit ist Geld‹ – die Gleichung, die Franklin 1748 prominent formuliert hat, impliziert die Umrechenbarkeit von zeitlichem in materiellen Aufwand und wendet sich gegen Zeitverschwendung analog zu Geldvergeudung. Unter umgekehrten Vorzeichen kann die zeitliche Verausgabung als (vor-)gelebter Luxus indes zum Statussymbol werden, worauf beispielsweise Thorstein Veblens Begriff der conspicuous leisure, der ostentativen Freizeit, rekurriert.Wird Literatur – positiv oder negativ – mit Luxus verbunden, so besonders gerne über die temporale Dimension ihrer Produktion wie Rezeption. Dies zeigt sich etwa in der ›Lesesucht‹-Debatte um 1800, wenn der extensive Konsum von Romanen als »Leseluxus« bezeichnet wird. Textimmanent beteiligt sich Literatur sowohl auf der Ebene der Sujets – z.B. mit Inszenierungen von ›Auszeiten‹ wie Langeweile und Muße oder mit zeitökonomisch dubiosen Figuren von Flaneuren, Müßiggängern und Nichtsnutzen – als auch auf der Verfahrensebene (mit ›luxurierendem Erzählen‹ im Sinne schwelgerischen Schilderns unter rhetorischer Ausschweifung und exzessivem Verbrauch von Erzählzeit etc.) an der Verhandlung von Zeit-Luxus.Der Sammelband beleuchtet die facettenreiche Beziehung von Luxus und Zeit, die vor dem Hintergrund zunehmender Kulturkritik aus ökologischer ebenso wie anthropologischer Perspektive aktuell an Bedeutung gewinnt.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110674224
9783110750706
9783110753776
9783110753899
DOI:10.1515/9783110674224
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: hrsg. von Ruth Signer, Christine Weder, Peter Wittemann.