Grenzen der Katharsis in den modernen Künsten : : Transformationen des aristotelischen Modells seit Bernays, Nietzsche und Freud / / Dirck Linck, Martin Vöhler.

Aristoteles hatte die Erregung von Furcht und Mitleid streng begrenzt auf die kathartische Wirkung der Tragödie bezogen: Weder ein Zuviel noch ein Zuwenig an Leid, an Ethos oder an Nähe ist erlaubt, wenn sich die gewünschte Wirkung einstellen soll. Die Katharsis erweist sich als grenzbezogenes Phäno...

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Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Philosophy 2000 - 2014
TeilnehmendeR:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2009]
©2009
Year of Publication:2009
Language:German
Online Access:
Physical Description:1 online resource (405 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Die Abkehr von der Aristotelischen Katharsis-Tradition --
Die Grenzen der Katharsis /
Die Grenzen tragischer Katharsis. Jacob Bernays' Grundzüge der verlorenen Abhandlung des Aristoteles (1857) im Kontext zeitgenössischer Tragödientheorie /
Nietzsche gegen Aristoteles mit Aristoteles /
Therapeutik und Ästhetik - Verbindungen zwischen Breuers und Freuds kathartischer Therapie und der Katharsis-Konzeption von Jacob Bernays /
Katharsis in Wien um 1900 /
,Katharsis' in den modernen Kunsttheorien --
"Während wir nachzudenken beginnen, lachen wir bereits". (Komische) Katharsis und die nicht ablachbare Differenz /
Katharsis der Moderne. Georg Lukács' Ästhetik /
Pluralisierung und Kontrolle. ,Katharsis' in deutschen Dramentheorien der Nachkriegszeit /
Struktur und Wirkung in der Performance-Kunst /
,Katharsis' in den modernen Künsten --
"Sprache der Hände." Zu Rilkes Semiologie der Oberfläche /
Joseph Beuys' letzte Leitern. Scala Libera und Scala Napolitana (1985) /
Über die Möglichkeiten des popkulturellen Vergnügens an drastischen Gegenständen /
Der Horrorfilm - Katharsis der Subkultur? /
Dialektik der Katharsis. Katharina Hackers Roman Die Habenichtse /
Katharsis heute: Gegenwartstheater und emotionaler Stil /
Backmatter
Summary:Aristoteles hatte die Erregung von Furcht und Mitleid streng begrenzt auf die kathartische Wirkung der Tragödie bezogen: Weder ein Zuviel noch ein Zuwenig an Leid, an Ethos oder an Nähe ist erlaubt, wenn sich die gewünschte Wirkung einstellen soll. Die Katharsis erweist sich als grenzbezogenes Phänomen. Zum Traditionsbruch kommt es im 19. Jahrhundert: Mit seiner medizinischen Deutung radikalisiert Jacob Bernays den Aspekt der "Abfuhr". Breuer und Freud erweitern die "kathartische Methode" auf das Spektrum aller Affekte. Nietzsche hingegen weist die aristotelische Deutung als "Missverständnis" zurück und stellt die tragische Wirkung in den Dienst des gesteigerten Lebens. Mit der von Bernays, Freud und Nietzsche eingeleiteten Revision erfährt der Begriff der Katharsis neue Aufmerksamkeit, insbesondere der konzeptuelle Anspruch auf Reinigung oder Heilung. In den modernen Künsten und Kunsttheorien kommt es zu einer Pluralisierung der Katharsiskonzeptionen. Welche Reinigungs- und Heilungsansprüche werden erhoben? Erfolgt eine Neuvermessung der Grenzen oder werden diese im Zeichen einer Entgrenzung der Künste aufgegeben? Die Beiträge dieses Sammelbands fragen nach der Reichweite der aristotelischen Katharsiskonzeption, im Verständnis affektbewegender Momente in den modernen Künsten.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110216769
9783110636949
9783110219517
9783110219470
DOI:10.1515/9783110216769
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Dirck Linck, Martin Vöhler.