Germanen und Romanen im Merowingerreich : : Frühgeschichtliche Archäologie zwischen Wissenschaft und Zeitgeschehen / / Hubert Fehr.

Im Zentrum der Arbeit steht die historische Interpretation der reich mit Grabbeigaben ausgestatteten Friedhöfe des frühmittelalterlichen Merowingerreichs. Diese werden vor allem von der mitteleuropäischen Forschung traditionell als archäologische Hinterlassenschaften germanischer Stammesverbände ang...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Social Sciences 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2010]
©2010
Year of Publication:2010
Language:German
Series:Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde , 68
Online Access:
Physical Description:1 online resource (806 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhaltsverzeichnis --
Vorwort --
1. Einleitung --
I. „Germanen“ und „Romanen“: eine wissenschaftliche Dichotomie in der interdisziplinären Diskussion --
2. „Germanen“ und „Romanen“: Ethnographische Kategorien? --
3. „Germanen“ und „Romanen“: Ein Epochengegensatz? --
4. „Germanen“ und „Romanen“: Sprachenfamilien als antagonistische Volksgruppen? --
5. „Germanen“ und „Romanen“: Anthropologische Typen? --
6. „Germanen“ und „Romanen“: Ein kultureller Gegensatz? --
7. „Germanen“ und „Romanen“: Ethnische Gruppen im Merowingerreich? --
II. „Germanen“ und „Romanen“ in der Archäologie des Merowingerreiches --
8. Das ethnische Paradigma: Sprache – Kultur – Rasse 1840–1888 --
9. „La question franque“: Archäologie, Toponymie und Geschichtswissenschaft 1888–1914 --
10. Frühmittelalterarchäologie und Propaganda: Der Erste Weltkrieg --
11. Volkstum als Paradigma: Der Aufbruch der deutschsprachigen Frühmittelalterarchäologie nach dem Ersten Weltkrieg --
12. Frühmittelalterarchäologie und Westforschung --
13. Ur- und Frühgeschichte im Kriege: Archäologische Forschungen zu Germanen und Romanen 1939 bis 1945 --
14. Neuformierung und Transformation: Archäologische Volkstumsforschung in der Nachkriegszeit --
15. Die „Rehabilitation“ der ethnischen Interpretationen: „Germanen“ und „Romanen“ in den 1970er Jahren --
16. Kontinuität wider besseres Wissen? --
III. Germanische Einwanderung oder kulturelle Neuorientierung? Die Anfänge des Reihengräberhorizontes --
17. Die Anfänge des Reihengräberhorizontes: Der historische Kontext --
18. Die Anfänge des Reihengräberhorizontes: Archäologische Aspekte --
19. Zusammenfassung --
Backmatter
Summary:Im Zentrum der Arbeit steht die historische Interpretation der reich mit Grabbeigaben ausgestatteten Friedhöfe des frühmittelalterlichen Merowingerreichs. Diese werden vor allem von der mitteleuropäischen Forschung traditionell als archäologische Hinterlassenschaften germanischer Stammesverbände angesehen, die sich im Zuge der Völkerwanderung in den ehemaligen Grenzregionen des Römischen Reichs an Rhein und Donau niedergelassen hätten. Die Arbeit zeigt die Wurzeln dieser Sichtweise im 19. Jahrhundert auf. Politische Bedeutung besaß die Erforschung der frühmittelalterlichen Friedhöfe besonders in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Während des Zweiten Weltkriegs sollte sie schließlich zur Rechtfertigung der nationalsozialistischen Expansionspolitik dienen.Die detaillierte Analyse der wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge verdeutlicht nicht nur den Einfluss des politischen Kontextes auf die archäologischen Interpretationen, sondern eröffnet auch alternative Deutungsmöglichkeiten: Im letzten Teil der Arbeit wird ein Modell präsentiert, dass das Aufkommen der Reihengräberfelder als kulturelle Reaktion auf den Zusammenbruch der Gesellschaftsstruktur in den ehemaligen Grenzregionen des Römischen Reichs interpretiert.
This work focuses on one of the most striking archaeological phenomena of the Early Middle Ages in Europe, the so-called “Reihengräberfelder” (cemeteries with graves in rows). The author covers the development of their historical interpretation against the backdrop of an apparently fundamental contrast between the “Germanic tribes” and the “Romans.” However, his analysis demonstrates that these cemeteries cannot be seen as archaeological evidence of Germanic migration to the former boarder regions of the Roman Empire, but rather represent a cultural reaction to the break-up of Rome.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110214611
9783110638080
9783110219517
9783110219500
ISSN:1866-7678 ;
DOI:10.1515/9783110214611
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Hubert Fehr.