Welt hinter dem Spiegel : : Zum Status des Autors in der russischen Literatur der 1920er bis 1950er Jahre / / hrsg. von Klaus Städtke.

Spätestens seit der Jahrhundertwende wird die literarische und kulturelle Bedeutung individueller Autorschaft und die durch sie begründete Autorität literarischer Werke in Frage gestellt. Ist die Erschaffung eines einheitlichen und einmaligen Werkes durch den Autor überhaupt noch möglich? Oder ist d...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA History 1990 - 1999
MitwirkendeR:
HerausgeberIn:
Place / Publishing House:Berlin : : Akademie Verlag, , [2015]
©1998
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2015
Language:German
Series:LiteraturForschung
Online Access:
Physical Description:1 online resource (310 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhaltsverzeichnis --
Einleitung --
I. AUTORSCHAFT IM UMBRUCH: VON DER MODERNE ZUR STALINZEIT --
Von der Poetik des selbstmächtigen Wortes zur Rhetorik des Erhabenen --
Der Ort des Dichters am Ausklang der Moderne --
Therapeutische Geschichten --
Die Frage der Urheberschaft im Karneval und die Kehrseite des Dialogbegriffes --
Benennung der Theater- »Schufte« --
II. REZEPTIONSMUSTER: DER AUTOR - KULTFIGUR ODER ANGEKLAGTER? --
Gabe, Aufgabe, Selbstaufgabe: Dichter-Tod als Opferhabitus --
Die Reputation des Dichters als Resultat der Umwertung der Werte in der sowjetischen Gesellschaft --
Osip Mandel’štam: Opfer von politischer Verfolgung oder von poetischer Eingebung? --
Der kontrollierte Kontrolleur oder Paradoxa des autoritären Wortes im sozialistischen Realismus --
Das Dichter-Ich in der Spannung zwischen Text und Subtext --
Zur Poetik der Memoiren Nadežda Mandel’štams --
ANHANG --
Autorenverzeichnis --
Namenverzeichnis
Summary:Spätestens seit der Jahrhundertwende wird die literarische und kulturelle Bedeutung individueller Autorschaft und die durch sie begründete Autorität literarischer Werke in Frage gestellt. Ist die Erschaffung eines einheitlichen und einmaligen Werkes durch den Autor überhaupt noch möglich? Oder ist dieser nicht längst der Eigenmacht der Sprache, des Diskurses oder der Literatur als Institution hoffnungslos ausgeliefert? In der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts bekommt die bekannte Metapher vom "Tod des Autors" eine besondere, existentielle Bedeutung. Die rigorose Einbindung der literarischen Tätigkeit in die sowjetische Ideologie und Kulturpolitik zu Beginn der 30er Jahre zeigt paradoxe Züge: Einerseits erhalten die Literatur und der Autor im Sowjetstaat eine überaus privilegierte Stellung, zum anderen aber wird der Autor als individueller Urheber enteignet und seine Textproduktion unter staatliche Verwaltung gestellt. Unzählige Denkmäler, Literaturmuseen, Klassikerausgaben, Jahrestagsfeiern usw. verleihen der Literatur eine Aura von Sakralität. Im Gegensatz dazu sind die lebenden Autoren willkürlicher Maßregelung und der Gefahr physischer Vernichtung ausgesetzt. Sie fühlen sich verunsichert, bedroht, geraten in Bewußtseinskonflikte und entwickeln aus dieser Zwangslage jeweils besondere Schreib- und Verhaltensweisen. Die in diesem Band versammelten Studien, die sich sowohl mit der ideologischen und institutionellen Vereinnahmung der Literatur als auch mit dem Schicksal einzelner Autoren und ihrer Texte in den 20er bis 50er Jahren beschäftigen, ergeben ein facettenreiches Bild dieser ebenso tragischen wie interessanten Literaturepoche.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783050074276
9783110635867
DOI:10.1515/9783050074276
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: hrsg. von Klaus Städtke.