Maria Magdalena in der Literatur um 1900 : : Weiblichkeitskonstruktion und literarische Lebensreform / / Andrea Verena Glang-Tossing.

Die Studie untersucht die Darstellung Maria Magdalenas in der literarischen Lebensreform, einer bislang in der Forschung vernachlässigten Strömung der Literatur um 1900. Im Gegensatz zur Décadence und deren Faszination für Krankheit, Untergang und Tod zeichnet sich die literarische Lebensreform aus...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin : : Akademie Verlag, , [2013]
©2013
Year of Publication:2013
Language:German
Series:Deutsche Literatur. Studien und Quellen , 12
Online Access:
Physical Description:1 online resource (270 p.)
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Description
Other title:Front Matter --
2 Theoretische Grundlegung der Studie --
3 Frauenfiguren aus Neuem Testament und Legende und ihr Einfluss auf die Konstruktion der Mischgestalt Maria Magdalena --
4 Exkurs: Darstellungen Maria Magdalenas in der bildenden Kunst --
5 Darstellung Maria Magdalenas in der deutschsprachigen Literatur bis 1900 --
6 Verarbeitungen des Magdalenenstoffs in der Literatur seit 1900 --
7 Maria Magdalena als ‚Schutzpatronin’ der literarischen LebensreformVgl. hierzu Kempers Charakterisierung der Muttergottes als „Schutzpatronin christlicher ‚Diätverordnungen’” siehe oben, S.13 --
Back Matter
Summary:Die Studie untersucht die Darstellung Maria Magdalenas in der literarischen Lebensreform, einer bislang in der Forschung vernachlässigten Strömung der Literatur um 1900. Im Gegensatz zur Décadence und deren Faszination für Krankheit, Untergang und Tod zeichnet sich die literarische Lebensreform aus durch die Heiligung des Lebens, die Forderung nach einer natürlichen Lebensweise und religiöse Sehnsüchte, die sich auf die sakralisierte Geschlechtsliebe richten. Die Darstellung der schönen Sünderin ist in dieser Strömung gekennzeichnet durch die Amalgamierung des christlichen Magdalenenstoffs mit weltanschaulichen Wissenselementen der Jahrhundertwende, die anhand intertextueller Bezugnahmen identifiziert werden. In Zeiten der Fragmentarisierung moderner Lebenswelten erlangt die 'Heilige Hure' vor dem Hintergrund von Nietzschekult, kunstreligiöser Ästhetisierung der Frau und monistisch-pantheistischer Lebensmystik den Status einer männlichen Phantasie. Sie wird zur weltlich Liebenden stilisiert, die dem Verführten in der ersehnten Teilhabe an der Alleinheit des emphatisch beschworenen Lebens Erlösung gewährt. Anhand detaillierter Einzelanalysen nichtkanonisierter, für die Literatur um 1900 jedoch hoch symptomatischer Texte Richard Dehmels, Johannes Schlafs, Rainer Maria Rilkes und anderer Autoren wird mit Rekurs auf Ansätze der Genderforschung nachgewiesen, dass bei der Ausformung dieser bislang unerkannt gebliebenen Weiblichkeitskonstruktion Eigenschaften von femme fatale und femme fragile, der beiden konträren Weiblichkeitstypen der Jahrhundertwende, miteinander vereint werden. Im Anschluss an aktuelle Forschungspositionen zur Säkularisierung, die betonen, dass Entkirchlichung nicht mit einem generellen Bedeutungsverlust religiöser Sinnstiftung gleichzusetzen ist, weist die Studie mit den Mitteln narratologischer Figurenanalyse die Transformation religiöser Gehalte in einem Teilbereich der literarischen Moderne nach.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783050063737
9783110637854
9783110342703
ISSN:2198-932X ;
DOI:10.1524/9783050063737
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Andrea Verena Glang-Tossing.