Erzählräume nach Auschwitz : : Literarische und videographierte Zeugnisse von Überlebenden der Shoah / / Andree Michaelis.

Viele Überlebende der Shoah wollten vor allem eines – Zeugnis ablegen. Schon von dem Moment an, in dem sie die Lager der Nationalsozialisten verließen, waren sie erfüllt von dem Wunsch, der Welt von ihren unerhörten Erfahrungen zu berichten. Hiervon wissen wir nicht zuletzt durch die vielfältigen Ze...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin : : Akademie Verlag, , [2013]
©2013
Year of Publication:2013
Language:German
Series:WeltLiteraturen / World Literatures : Schriftenreihe der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien , 2
Online Access:
Physical Description:1 online resource (396 p.)
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Description
Other title:Front Matter --
I Einleitung --
II Der diskursive Raum literarischer Zeugnisse --
III Vier Gestaltungsweisen literarischer Zeugnisse --
III.1 Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen (1975) Der implizite Dialog --
III.2 Primo Levi: Ist das ein Mensch? (1947) Der gesuchte Dialog --
III.3 Jean Améry: Jenseits von Schuld und Sühne (1966) Der provozierte Dialog --
III.4 Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend (1992) Der reflektierte Dialog --
III.5 Vermittlungsstrategien und Grenzverschiebungen: Das diskursive Potential literarischer Zeugnisse --
IV Der diskursive Raum videographierter Zeugnisse --
V Vier Erzählweisen videographierter Zeugnisse --
VI Ungeahnte Nähe und unerwartete Distanz: Zu einer neuen Ethik der Zeugenschaft --
Back Matter
Summary:Viele Überlebende der Shoah wollten vor allem eines – Zeugnis ablegen. Schon von dem Moment an, in dem sie die Lager der Nationalsozialisten verließen, waren sie erfüllt von dem Wunsch, der Welt von ihren unerhörten Erfahrungen zu berichten. Hiervon wissen wir nicht zuletzt durch die vielfältigen Zeugnisse, die uns mittlerweile von ihnen vorliegen. Doch wenig wissen wir über die eigentlichen Bedingungen der Erzählungen Überlebender: Welche Möglichkeiten, von den Erfahrungen ihrer Verfolgung Zeugnis abzulegen, welche Erzählräume standen ihnen überhaupt zur Verfügung? Und welchen Einflüssen, welchen Begrenzungen unterlag die narrative Gestaltung ihrer Erinnerungen? Wie waren die Kontexte ihres Erzählens bestellt und wie können wir ihren Berichten als Leser, Zuhörer und Zuschauer gerecht werden? Die vorliegende Studie untersucht die lange Suche Überlebender nach Zuhörern und konzentriert sich dabei auf zwei der wichtigsten Zeugnisformen der Nachkriegsgeschichte, die hier erstmals aufeinander bezogen werden: Zum einen geht es um literarische Zeugnisse, die von Überlebenden wie Primo Levi, Jean Améry, Imre Kertész oder Ruth Klüger in höchst unterschiedlicher Form und Absicht verfasst wurden. Zum anderen geht es um die relativ neue Form videographierter Interviews mit Überlebenden, die man vor allem im Laufe der neunziger Jahre gesammelt hat und die uns heute vermehrt in Museen und Unterrichtsräumen begegnet. Anhand von Fallbeispielen werden die Erzählsituationen in beiden Medien genauestens kontextualisiert und analysiert. Dabei ist der Gedanke leitend, dass wir Überlebenden erst dann richtig zuhören können, wenn wir die diskursiven Bedingungen durchschauen, unter denen ihre Zeugnisse entstanden sind. Erst dann wird es möglich, jenes ursprüngliche Dialogangebot anzunehmen, das uns die Zeugnisse Überlebender auch heute noch entgegenbringen.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783050063423
9783110637854
9783110342703
ISSN:2198-9370 ;
DOI:10.1524/9783050063423
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Andree Michaelis.