Kunstgeschichte als physiognomische Wissenschaft : : Kritik einer Denkfigur der 1920er bis 1940er Jahre / / Daniela Bohde.

Physiognomik gilt als eine obsolete esoterische Disziplin, deren Bedeutung sich für die Kunstgeschichte darauf beschränkt, Porträts und Ausdrucksstudien in ihrem historischen Kontext zu verstehen. Sie muss jedoch als ein grundlegendes methodisches Vorbild der kunsthistorischen Forschung verstanden w...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Architecture, Design and Arts 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin : : Akademie Verlag, , [2012]
©2012
Year of Publication:2012
Language:German
Series:Schriften zur modernen Kunsthistoriographie ; 3
Online Access:
Physical Description:1 online resource (271 p.)
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Description
Other title:Front Matter --
II Die Renaissance der Physiognomik --
III Lavaters visuelle Hermeneutik - eine Bildwissenschaft avant la lettre --
IV Physiognomische Denkfiguren in der frühen Kunstgeschichtsschreibung --
V. Die nationale Physiognomie der deutschen Kunst und der Rassenstil --
VI. Physiognomik als Psychologie der Form --
VII. Physiognomik der Gestalt: die Rezeption der Gestaltpsychologie und die Konjunktur des Gestaltbegriffs --
VIII. Physiognomische Bedeutungsforschung --
IX. Rückblick und Ausblick --
Back Matter
Summary:Physiognomik gilt als eine obsolete esoterische Disziplin, deren Bedeutung sich für die Kunstgeschichte darauf beschränkt, Porträts und Ausdrucksstudien in ihrem historischen Kontext zu verstehen. Sie muss jedoch als ein grundlegendes methodisches Vorbild der kunsthistorischen Forschung verstanden werden. Nicht nur in der Entstehungsphase des Faches um 1800, vor allem im frühen 20. Jahrhundert durchziehen physiognomische Denkfiguren nahezu alle relevanten methodischen Ansätze. Namhafte Kunsthistoriker wie Heinrich Wölfflin, Wilhelm Pinder, Hans Sedlmayr oder Wilhelm Fraenger bezogen sich auf die Methode der Physiognomik, um aus der äußeren Form auf das verborgene Innere des Kunstwerks zu schließen. So wurde der Charakter des Werks, des Künstlers oder auch von Volk, Nation und Rasse bestimmt. Diese ‚physiognomische‘ Fähigkeit der Kunstgeschichte, das Sichtbare zu deuten, machte sie zu einer Leitwissenschaft für viele andere Disziplinen wie die Psychologie und die Rassenforschung, die häufig selbst auf der Physiognomik beruhten. Zugleich dienten diese dazu, der Kunstgeschichte ein anthropologisches Fundament zu verleihen. Physiognomik erweist sich so als eine Bildwissenschaft, die nicht nur für die Entwicklung der kunsthistorischen Methodik von größter Bedeutung war, sondern auch bei den aktuellen Bemühungen um eine Aufwertung des Bildes eine Rolle spielt.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783050062495
9783110635690
9783110347036
DOI:10.1524/9783050062495
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Daniela Bohde.