10.06.2022

SONIME - Neuigkeiten und Aufruf zum Partizipativen Archiv

Zwei aktuelle Beiträge geben Einblicke in das Forschungsprojekt "Sonime – Sonic Memories. Audio Letters in Times of Migration and Mobility".

Die Projektleiterinnen des interdisziplinären Forschungsprojektes SONIME, Eva Hallama und Katrin Abromeit, haben für den Blog Geschichte Österreichs von DERSTANDARD einen Gastbeitrag verfasst, in dem sie erste Rechercheergebnisse und auch ein Fundstück präsentieren - eine Pathépostplatte aus dem frühen 20. Jahrhundert, aufbewahrt in der Österreichischen Mediathek.

Diesem besonderen Exemplar eines Direktaufnahmeformats, gefertigt aus Karton und einer Wachsbeschichtung, sieht man die Spuren der Zeit an. Veränderungen im Lagerungsklima führten zum Aufquellen des Kartonträgers und in der Folge zu Brüchen in der Wachsschicht. Insbesondere die Auskristallisierungen der Wachsbestandteile bilden eine ästhetisch reizvolle Patina, welche für das Abspielen jedoch eine Herausforderung darstellt. Es ist geplant, sowohl die genaue Materialzusammensetzung der Platte im Phonogrammarchiv zu untersuchen als auch die Herausforderung anzunehmen, die informationstragende Rille in dem weichen Material mit modernem Equipment und der gebotenen Vorsicht abzutasten. Nicht nur die Projektleiterinnen dürfen gespannt sein zu erfahren, welchen Inhalt dieser Audiobrief in sich trägt.

Ein weiterer aktueller Artikel zum Projekt ist auf der Website der ÖAW erschienen.

Beide Beiträge enthalten auch Aufrufe an die interessierte Öffentlichkeit, eigene Audiobriefe auf analogen Tonträgern, beispielsweise aus Familienbesitz, im Projekt erforschen zu lassen. Diese kommen insbesondere auf Wachszylindern und Platten vor, aber auch auf Tonband oder Diktier- und Kompaktkassetten. Im Rahmen des Projekts können die Briefe identifiziert, restauriert, abspielbar gemacht und digitalisiert sowie auch übersetzt werden.

Interessierte können sich gerne an die Projektleiterinnen in der Österreichischen Mediathek und dem Phonogrammarchiv wenden!