Die Gestalt vieler europäischer Städte hat sich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich verändert. In den Stadt-erweiterungsgebieten wurden seit Mitte der 1950er Jahre Groß- siedlungen mit modernen Wohnungen errichtet. „Gut und schöner Wohnen, gut und besser Haushalten“ (Payer), das war in den 1960er Jahren die Zielvorgabe sowohl in Wien als auch in Bratislava. Von der Industrialisierung und Standardisierung der Wohnungsproduktion erhoffte man sich die Beseitigung der Wohnungsnot und die Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität für die Masse. Der Plattenbau bot sich als eine sehr rationelle Bauweise an, um diese sowohl technischen als auch sozialen Visionen zu verwirklichen.

Eine gut ausgestattete Privatwohnung in einem Plattenbau wurde in den 1960er Jahren in vielen Ländern zum Symbol eines hohen Wohn- und Lebensstandards. Die Plattenbausiedlungen in Bratislava entsprachen den Vorstellungen der sozialistischen Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik über die Lebens- und Wohnqualität des „neuen sozialistischen Menschen“. Dazu verhalfen die Städtebau- und Architekturkonzepte der Zwischen-kriegszeit-Moderne in Verbindung mit einer rasanten Entwicklung industrieller Massenbautechnologien.

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