11.07.2024 | Forschungspreis

Stefan Kubicek erhält ERC Grant für Forschung zu Krebstherapien

Für den Biochemiker von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist der Proof of Concept-Grant bereits die zweite europäische Förderung.

ERC-Preisträger Stefan Kubicek. © Klaus Pichler/CeMM

Eigentlich forscht Stefan Kubicek zu einem Protein, das in der Bauchspeicheldrüse eine Rolle spielt, wenn es um Insulin geht. SMNDC1 heißt dieses Protein in der Molekularbiologie. Es ist dafür zuständig, die Insulinproduktion zu unterdrücken. Kubicek und seine Forschungsgruppe am CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) konnten Substanzen entwickeln, mit denen eine bestimmte Eigenschaft des Proteins stillgelegt wird, was zur Produktion von Insulin in Pankreaszellen führt. Eine Erkenntnis, die zukünftig Ansätze für die Therapie von Diabetes bieten könnte.

Von der Diabetesforschung zur Krebstherapie

Doch nicht nur dort. Denn wie oft in der Forschung eröffnet ein Erkenntnisgewinn an einer Stelle neue Möglichkeiten an einer anderen Stelle. Kürzlich wurde von Forschenden in den USA entdeckt, dass Krebszellen auf ein funktionsfähiges SMNDC1-Protein angewiesen sind.

Stefan Kubicek und sein Team sehen daher ein hohes Potenzial darin, ihren Ansatz aus der Diabetes-Forschung auf die Krebsforschung zu übertragen. Konkret: Mit dem neuen „Proof of Concept“-Förderpreis des ERC wollen die Wiener Wissenschaftler:innen herausfinden, ob ihre Inhibitoren auch als Krebsmedikamente einsetzbar wären. Das soll nun an rund 900 Krebs-Zelllinien experimentell überprüft werden. Langfristig sollen die Erkenntnisse dann auch den Weg in die Klinik und damit letztlich zu den Patient:innen finden.

Erfolgreiche ÖAW-Forscher:innen

Mit dem neuen Grant erhöht sich die Anzahl der seit 2007 an ÖAW-Forscher:innen vergebenen Preise auf 80 ERC Grants und 8 Proof of Concept Grants. Beteiligt war die ÖAW ferner an weiteren 18 ERC Grants.

 

Auf einen Blick

ERC Grants an der ÖAW