Der Weg in die Vernichtung begann mitten in der Stadt. Kleine Sperlgasse 2a, Castellezgasse 35, Malzgasse 7 und 16 – diese Adressen in der Wiener Leopoldstadt sind im kollektiven Gedächtnis Österreichs kaum präsent. In der Topographie der Shoah sind es jedoch zentrale Orte. Hier haben sich in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors vier Sammellager befunden, in denen Jüdinnen und Juden vor der Deportation interniert und in Gruppen von je 1.000 Personen in Lastwägen zum Aspangbahnhof überstellt wurden.
Eine aktuelle Ausstellung des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beleuchtet diese lange Zeit vergessenen Stationen des Holocaust und die Schicksale der dort internierten Menschen.
Am Samstag, 30. September 2017, 11:00 Uhr, laden die Gestalterin Gabu Heindl und die Kuratorinnen Michaela Raggam-Blesch und Heidemarie Uhl zu einer Sonderführung durch die Ausstellung „Letzte Orte vor der Deportation. Kleine Sperlgasse, Castellezgasse, Malzgasse“ im Äußeren Burgtor am Wiener Heldenplatz.
Treffpunkt: Eingang zur Krypta im Äußeren Burgtor, Dauer: ca. 1 Stunde
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich