Der Weg in die Vernichtung begann mitten in der Stadt. Kleine Sperlgasse 2a, Castellezgasse 35, Malzgasse 7 und 16 – diese Adressen in der Wiener Leopoldstadt sind im kollektiven Gedächtnis Österreichs kaum präsent. In der Topographie der Shoah sind es jedoch zentrale Orte. Hier haben sich in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors vier Sammellager befunden, in denen Jüdinnen und Juden vor der Deportation interniert und in Gruppen von je 1.000 Personen in Lastwägen zum Aspangbahnhof überstellt wurden.
Die aktuelle Ausstellung des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beleuchtet von 9. November 2016 bis 10. November 2017 unter dem Titel „Letzte Orte vor der Deportation“ im Äußeren Burgtor am Wiener Heldenplatz diese lange Zeit vergessenen Stationen des Holocaust und die Schicksale der dort internierten Menschen.
Am Samstag, 30. September 2017, 11:00 Uhr landen die Gestalterin Gabu Heindl und die Kuratorinnen Michaela Raggam-Blesch und Heidemarie Uhl zu einer Sonderführung ein.
Treffpunkt: Eingang zur Krypta im Äußeren Burgtor, Dauer: ca. 1 Stunde
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich