Im Lauf des Jahres 2015 haben mehr als 200.000 Flüchtlinge EU-Territorium via Skala, einer kleinen Ortschaft auf Lesbos, betreten. Die lokale Bevölkerung reagierte darauf mit großer Hilfsbereitschaft. Als aber das erste Ziel, die Rettung, erreicht war, und die langfristige Versorgung EU-weit organisiert werden sollte, haben die Unzulänglichkeiten in den Lagern und die restriktiver werdende EU-Politik die Toleranz der humanitären Akteure wie auch der lokalen Bevölkerung merklich verringert.
Evthymios Papataxiarchis, Professor für Sozialanthropologie an der Universität der Ägäis, hat die Situation aus der wissenschaftlichen Perspektive analysiert. Beim letzten Vortrag der Reihe „Der Mittelmeerraum als Drehscheibe für Flüchtlingsbewegungen“ spricht er über „Contesting Humanitarian Governance: The Rise and Decline of the Disemic Humanitarian Regime in the Aegean. EU-politics in relation to the situation in Lesbos“. Die Reihe wird von der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall in Kooperation mit dem Institut für Sozialanthropologie der ÖAW veranstaltet.