Eine Arbeitsgruppe an der ÖAW hat sich der umfassenden Aufarbeitung und Digitalisierung des Werks des vor 28 Jahren verstorbenen österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard verschrieben. Die Forscher/innen von Academiae Corpora, die für die wissenschaftliche Aufarbeitung der großen Textcorpora der ÖAW verantwortlich sind, laden nun gemeinsam mit der Thomas Bernhard Privatstiftung, Wien, der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft, Salzburg und dem Suhrkamp Verlag AG, Berlin, internationale Expert/innen ein, die Herausforderungen beim Übersetzen seines Werks zu diskutieren.
Die Konferenz greift in ihrem Titel „Ein übersetztes Buch ist wie eine Leiche“ ein Zitat Bernhards auf, das seine Haltung literarischen Übersetzungen gegebenüber klar zum Ausdruck bringt. Verhindern konnte er letztere dadurch nicht. Expert/innen zur französischen (Olivier Mannoni) , ungarischen (Lajos Adamik), finnischen (Tarja Roinila), italienischen (Samir Thabet) und spanischen (Miguel Sáenz) Übersetzung sowie der deutschen (Raimund Fellinger) Originalausgabe werden zur Debatte stellen, wie Bernhards Werk über Sprachgrenzen hinweg authentisch wirksam werden kann.