Ein transdisziplinärer Blick auf das Mogulreich
Vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts beherrschten islamische Mogulkaiser große Teile des indischen Subkontinents. Sie prägten die indische Kunst und Kultur vor allem in den Bereichen Architektur, Malerei, Sprache und Literatur - meist in der Staats- und Hofsprache Persisch. Zum historischen Verständnis der frühmodernen Entwicklung Indiens hat die Kunsthistorikerin Ebba Koch entscheidend beigetragen.
Ein Festsymposium an der ÖAW ehrt ihre wissenschaftlichen Verdienste und beleuchtet aktuelle Ansätze, das Mogulreich in vielfältigen Kontexten besser verstehen zu lernen. Unter dem Titel "A Transdisciplinary Approach to Mughal Studies" lädt das Institut für Iranistik der ÖAW ein, sich mit den kunst- und architekturgeschichtlichen, globalhistorischen, sprachwissenschaftlichen sowie sozial- und kulturanthropologischen Perspektiven auf das Mogulreich auseinanderzusetzen. Festlicher Anlass ist der 80. Geburtstag von Ebba Koch. Die Kunsthistorikerin hat sich intensiv mit den Palästen und Gärten in der Epoche Shah Jahans auseinandergesetzt, sie hat die Mogulstadt Agra rekonstruiert und das Taj Mahal erstmals umfassend dokumentiert. Wissenschaftlich verankert war sie an der Universität Wien und am Institut für Iranistik der ÖAW.